Dr. Motte
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Dr. Motte

Berlin, Berlin, Germany | INDIE

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Band EDM World

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Music

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Discography

year - act - track - label

1992 - 3 phase feat. dr. motte "der klang der familie" - tresor
dr. mottes euphorhythm - xs ep incl. "patrik" - space teddy
1992 - dr. motte's euphorhythm - chill out planet earth - space teddy
1993 - 030 feat. dr. motte ki - mfs
1993 - dr. motte's euphorhythm - trans4mator - space teddy
1995 - dicabor vs dr. motte - live at the Interference festival at chromapark - space teddy
1996 dicabor & dr. motte - cologne ep - space teddy
1996 holy language feat. dr. motte - choose your own - space teddy
1996 dr. motte's euphorhythm - postflight tension
1997 dr. motte's euphorhythm - patrik remix - space teddy
1997 dr. motte & westbam - sunshine - low spirit
1998 dr. motte & westbam - loveparade 19998 - low spirit
1999 dr. motte & westbam - music is the key - low spirit
2000 dr. motte & westbam - loveparade 2000 - low spirit
2001 dr. motte's monstermix - proton records
2003 namtrack & dr. motte - bush fire - dj sets records
2008 dr. motte & marc van linden - wackelpeter - midway records
2009 dr. motte meets gabriel le mar album on fax records
2010 dj dag vs. dr. motte - sunfighter - praxxiz
2011 3phase feat. dr. motte - der klang der familie - praxxiz
2011 dr. motte & robert babicz - nono inkl. thomas p heckmann rework - praxxiz
2012 dr. motte meets gabriel le mar - puttin' on the green hat - praxxiz
2013 dj mix cd for djmag

find more at http://www.discogs.com/artist/Dr.+Motte

Photos

Bio

Bis ins Jahr 1989 führte Matthias Roeingh ein relativ unauffälliges Leben. 1960 in Spandau geboren, tingelte er durch die Szene, blieb von 1981 – 1984 bei den “Toten Piloten”, einer Berliner Punk-Band hängen, bevor ab 1985 zwei Plattenspieler und ein Mischpult an die Stelle von Gitarre, Bass und Schlagzeug traten. Der DJ Motte war geboren.

Die Dance-Szene war Mitte der 80er bestenfalls marginal. Das sie in den 90ern zum Massenphänomen werden sollte, war nicht zu erahnen. Es ging nur um diese neue elektronisch erzeugte Musik, nicht um das große Geld. Und um dieses knistern, dass überall in der Luft lag und sich als gigantisches Potenzial offenbarte.

Schließlich, im Wendejahr 1989, entsprang diesem Zeitgeist eine kühne Idee, die gesamte Musikgeschichte verändern und Dr. Motte als einen Teil von ihr unsterblich werden lassen sollte.

Von einigen Freunden, die öfter auf Underground Parties in England waren, bekam Dr. Motte berichtet, dass die dortige Polizei diese Veranstaltungen im großen Stil auflöste und die Soundsysteme beschlagnahmte. Die Raver ließen sich jedoch davon nicht beeindrucken und tanzten vor den Clubs auf der Straße weiter.

Inspiriert von dieser Vorstellung überlegte Motte nun, wie er so etwas nach Berlin holen konnte. Die Lösung war so simpel wie grandios: eine Demonstration zur Darstellung der Gegenwartskultur der elektronischen Tanzmusik. Als Ort des Geschehens wurde der Kurfürstendamm gewählt. “Friede, Freude, Eierkuchen” war das genial dilettantische Motto.

150 Musik- und Tanzbegeisterte folgten am 01.07.1989 dem Aufruf. Vornweg wurde ein Tieflader, voll beladen mit Boxentürmen geschickt, hinter denen sich irgendwo der DJ versteckte. Die „Demonstranten“ folgten dem Wagen und tanzten den Ku’damm hoch und runter. Danach war nichts mehr wie zuvor. Elektronische Tanzmusik wurde zur wichtigsten Jugendbewegung der 90er Jahre, die Loveparade zu ihrem Aushängeschild.

Für diesen einen Tag im Jahr löste die Loveparade alle Grenzen auf und trug über die Jahre hinweg maßgeblich zur nationalen, aber auch zur internationalen (Wieder-)Vereinigung bei. Deutschland, dessen Ruf noch massiv durch den Zweiten Weltkrieg geschädigt war, wurde plötzlich wieder neu wahrgenommen: offen, freundlich, fröhlich, jung!

Der Ansturm wuchs mit der Zeit so stark an, dass die Parade 1995 aus Platzmangel zum letzten Mal auf dem Ku’damm stattfinden konnte und danach auf das weitläufige Areal der Straße des 17. Juni umziehen musste. 1999 brachen alle Rekorde der Berliner Loveparade. Dr. Motte begrüßte zu seiner legendären Rede zur Abschlusskundgebung rund 1,2 Million Raver aus aller Welt an der Siegessäule.

Trotz des Erfolges der Loveparade blieb Dr. Motte immer dem Underground zugetan. Von der zunehmenden Verkommerzialisierung blieb er weitestgehend unberührt. Statt sich Dogmen zu unterwerfen und in Szene-Schubladen drängen zu lassen, schuf er sich seine eigene Nische im großen Rave-Universum, in der Techno und Spiritualität Mosaiksteine ein und des selben Bildes sind.

So kam es auch, dass sich Dr. Motte seit dem Jahr 2006 von der Loveparade distanzierte. Zum Leidwesen ihres Schöpfers, blieben die Inhalte und Ziele, nach der Übernahme der GmbH durch die Fitnesskette McFit, auf der Strecke. Eine damals recht unpopuläre Erkenntnis, die sich jedoch einige Jahre später, auf erschütternde Weise, als richtig bestätigen sollte.

Das Jahr 2010 bot eine Achterbahnfahrt der Sonderklasse. Das tragische Unglück auf der Loveparade in Duisburg stellte definitiv einen Tiefpunkt im Leben ihres geistigen Vaters dar. Als er wenige Tage darauf die Unfallstelle besuchte, übermannte ihn die tiefe Trauer um die Opfer und das ganze grausame Ereignis. Zusammen mit dem Rechtsanwaltn Adam Krawczyk und Dr. Rainer Güttler, einem Fachmann für Stiftungsangelegenheiten, gründete Dr. Motte im Oktober 2010 die Schadensereignis Opfer Stiftung “LOVE” (Loss Occurrence Victims Endowment), die sich primär für die ergebnisoffene Aufarbeitung der Katastrophe, der Feststellung der Schuldigen, sowie der dauerhaften Hilfe für die Opfer des Unglücks und deren Angehörigen einsetzt.

Doch auch positive Ereignisse säumten kurvigen Weg durch dieses Jahr. Zwei Jubiläen hielt der Kalender für Dr. Motte bereit: seinen 50. Geburtstag und seine Silberhochzeit mit den Turntabels. Ein halbes Leben hinter den Plattentellern feierte auch sein Frankfurter Kollege DJ Dag. Und so beschlossen die beiden Künstler schon 2009, nach einem gemeinsamen Gig im New Yorker Szeneclub „Sullivan Room“, eine Produktion, die zum Einen eine Verschmelzung des „Sound of Berlin“ mit dem „Sound of Frankfurt“, zum anderen eine Reflexion des bisherigen Schaffens der beiden Urgesteine werden sollte.

Am 15. Oktober 2010 erschien auf PRAXXIZ der Soundtrack zweier DJ-Karrieren: „Sunfighter“. Bis zum 17. November exklusiv auf Vinyl (erhältlich bei www.DEEJAY.de), danach auch digital zum Download, getreu dem Label-Motto: „Real DJ’s Play Vinyl“.