Evan Tate

"Evan Tate's Post Bop saxophone has enough Free Jazz in it to please the downtown NYC set while it stays grounded in tradition of the untraditional."

- - Michael Ansaldo

"Manhattan-born alto/soprano saxophonist Evan Tate currently resides in Germany, which may explain his low profile. He's a strong player, capable of holding his own in stripped-down acoustic trio settings. His writing makes smart use of odd-time rhythms, and there's a tight logic to his group's forceful but never totally free interplay. Additionally, he's made some unusually convincing efforts in the oft ill-fated "Harmolodic Free-Funk" field; the Ornette Coleman/Prime Time influence is clearly evident in his electric band's slap bass- and backbeat-driven attack, but the improvisations don't have that sometimes overwhelming feeling of constantly scrambling near-chaos. With only a few recordings out, it will be interesting to see what steps he takes in the future."

- Will York - Listen.com

"Modern Jazz zeichnet sich bekanntlich durch die provokative Ablösung von traditionellen Jazz-Formen ab. Evan Tate wußte das im besonderen Ausmaße zu vollziehen und spielte auf seinem Saxophon mit liebevoller Penetranz und dem Jazz eher untypischer Coolness die Melodiefolgen gerne im Gegentakt, experimentierte variationsreich mit einfachen Tönen, in die Hip-Hop und Funk-Elemente unbemerkt mit einflossen."

- Martin Knobbe - Süddeutsche Zeitung

"Evan Tate ist stilistisch nicht leicht einzuordnen, sehr elegant, virtuos, bisweilen an Steve Coleman erinnernd. Er, der sich hörbar mit sogenannter Neuer Musik beschäftigt, ist in puncto Spielauffassung der Brückenkopf zur zeitgenössischen E-Musik." - Werner Klausnitzer

"Genial die Introsund variationsreichen Soli von Evan Tate. Der New Yorker Saxofonist liess Funk-Elemente einfliessen, überzeugte mit Coolness und Experimentierfreude."

- Brigitte Meier - Berner Rundschau

Evan Tate mit seinem Quartett im Jazzclub Unterfahrt

Mit eigenen Formationen hört man ihn selten. Evan Tate ist der Mann im Hintergrund, im Satz von Harald Rüschenbaums Big Band zu erleben, seit kurzem auch als Dozent an der Hochschule für Musik und Theater, ansonsten aber ein sehr selten gesehener Gast auf Münchner Bühnen. Er ist der hagere New Yorker Alt- und Sopransaxofonist mit dem schönen Ton, den seine Lebenswege von Manhattan bis nach Bayern verschlagen haben, und der sich nach spektakulären Projekten wie etwa der "Munich Saxophone Family" nun mit gediegenem Modern Jazz der feingeistig sublimierten Schule präsentiert.

Tatsächlich ist Tates Quartett "Hittin' Hard" ein gepflegt groovendes Postbop-Ensemble, das mit überwiegend eigenen Kompositionen an die stilistische Traditionsbildung der vergangenen zwei, drei Jahrzehnte anküpft. Dabei legt Tate im Jazzclub Unterfahrt Wert darauf, inhaltlich und interpretatorisch nicht aus dem Rahmen zu fallen, ihn vielmehr möglichst perfekt zu erfüllen. Seinen ausladenden, tonreichen Linien glänzen durch Geschmeidigkeit, einen angenehm stimmnahen, warmen Sound und die Kunst, trotz beachtlicher Virtuosität entspannt und elegant zu wirken.

Andi Kurz und Guido May stehen Tate an Bass und Schlagzeug mit routinierter Präsenz zur Seite. Lediglich Jan Eschke, der für den verhinderten Christian Elsässer eingesprungen war, entfernt sich punktuell vom Konsens des modern jazzigen Schönklangs und integriert abstrakte, fugale, manchmal auch gewagt alterierte harmonische Details in sein Spiel.

Überhaupt gehörten solche Momente, in denen die Musiker sich über die Gewohnheiten der dahinfließenden Arrangements hinwegsetzten, zu den besten des Konzertabends. Denn mit einen Mal konnte Zeit hinter Intuition zurücktreten, und Coolness verwandelte sich in Inspiration.

RALF DOMBROWSKI - Süddeutsche Zeitung