Gabriela Martina

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- Kulturfabrik Wetzikon

Veranstaltung vom 23. September 2006
Das Virus infizierte alle im Saal
«SoulVirus» zelebrierte am Samstagabend in Mogelsberg soulige, funkige und jazzige Highlights der letzten 30 Jahre
Mogelsberg. Die Soul­ und Funk­Coverband «SoulVirus» vermochte das Publikum im «Rössli» Mogelsberg auch in neuer Besetzung zu begeistern. Auch wenn die Abstimmung noch etwas holprig war.
Michael Hug
Kurz vor dem Auftritt noch die ganze Vocal Section ersetzen zu müssen, macht schon ein bisschen nervös. Was ist passiert? Seit fünf Jahren besteht «SoulVirus» die Soul­ und Funk­Coverband mit ihrem Chef Sven Mardaus. Vorne in der Besetzung der elfköpfigen Band standen immer drei Sängerinnen und Sänger. Bis vor Kurzem. Dann setzten sich alle drei für vielversprechendere
www.kultur­mogelsberg.ch 1
Projekte ab. Mardaus musste neue Stimmen haben. Er fand sie in Gabriela Heer, Carolina Möller und einem, der wegen seiner Stimme schon aufgefallen ist, am nationalen Fernsehen: Sergio.
Alles gut, alles klar?
Alles gut, alles klar? Nicht ganz. Die drei Neuen mussten noch «eingebaut» werden in die Band, und vor allem, es stand der erste Live­Auftritt an. Es traf Mogelsberg, den Kulturverein, der einmal mehr ein sattes Programm für die Herbstsaison vorgelegt hat. Eine Premiere mit drei neuen Stimmen sollte eigentlich kein Problem sein, denkt man sich in solchen Fällen. Ausserdem sind Verträge einzuhalten, also frisch rauf auf die Bühne.
Drei frische Stimmen
Mardaus und seine drei frischen Stimmen machten es und hatten Erfolg. Etwas verhalten war das erste Set, aber als dann alle drei in Stimmung waren und die exzellente Band (mit vier Bläsern) auch, ging die Post ab im «Rössli»­Saal. Soulige, funkige und jazzige Highlights der letzten 30 Jahre wurden herunterzelebriert, Radiohits von Earth, Wind & Fire, The Surpremes, oder aus neuerer Zeit Jamiroquai. Die drei Neuen vorne konnten sich nacheinander hingeben in den Sound, hinknien im Falle von Sergio, oder mit Engelsstimmchen trällern im Falle von Gabriela Heer.
Ausbreitung des Soul­Virus
Wen störte da schon die noch etwas holprige Abstimmung unter den drei Neuen, oder die zaghafte Show des Stimmwunders Sergio, und dass Carolina ihren Text noch nicht ganz beherrscht, auch das wurde verziehen, ebenso wie die vier verstolperten Einsätze zu Beginn einzelner Songs. Es war für alle ein schweisstreibender Abend, eine lokal begrenzte Ausbreitung des Soul­Virus, ein genussvolles Wiederhören alter Gassenhauer und ein getanzter Herbstbeginn. - Der Toggenburger

Ausgabe vom Samstag, 12. Mai 2007
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Gabriela Heer
Landmädchen ziehts in die Welt hinaus
Seit einigen Jahren macht
eine junge Horwerin auf sich aufmerksam. Ihre Stimme
könnte ihr den Weg hinaus in die Welt eröffnen.
Etwas verlegen lächelt Gabriela Heer, wenn sie auf all die Lobreden angesprochen wird, die diverse Kritiker auf die Studentin der Jazzschule Luzern halten. Sie gibt sich bescheiden: «Es kommt immer darauf an, von wem das Lob kommt», sagt die 22-Jährige.
Als Kind jodelte sie
Gabriela Heer sitzt vor ihrem Elternhaus in Horw auf einem Gartenstuhl - mit Ausblick auf Rigi, Pilatus und Bürgenstock - und erzählt aus ihrem Leben und vor allem von ihrer Leidenschaft, der Musik. An diesem idyllischen Ort ist sie als Bauerntochter aufgewachsen, und hier wohnt sie heute noch. Als Kind habe sie gejodelt, sagt sie. «Heute singe ich von Unerreichbarem - von wunderbaren Traumwelten beispielsweise.»
Mit 17 sang sie als Solistin für den Kantichor Musegg zum ersten Mal vor vielen Leuten - obwohl sie Angst hatte. «Vor Publikum zu singen, ist fast, wie sich auszuziehen», sagt die junge Frau. Aber: «Dies war die Initialzündung», erklärt sie und schwärmt: «Es ist ein sehr unmittelbares Ereignis, wenn du aus Freude singst und dafür Applaus erhältst.»
Mit 18 kam die erste CD - ihre Mitschüler schenkten ihr die Produktion zum Geburtstag. Nach der Matura ging sie nach London an die Vocaltech, eine renommierte Gesangsschule. Ein Jahr lang wurde sie dort in den verschiedensten Sparten von Jazz über Funk bis Soul ausgebildet. Es habe auch deprimierende Momente gegeben. «Für viele Produzenten ist die Stimme zweitrangig. Sie schauen eher auf dein Vermarktungspotenzial, ob du sportlich und hübsch bist.» Zudem habe sie die ländliche Atmosphäre zu Hause vermisst: «Ich sass dann halt oft in Parkanlagen und fühlte mich wie Heidi», lacht sie. Sie beherrsche ein grosses Repertoire an Gesangsstilen, müsse sich in näherer Zukunft aber darauf konzentrieren, in welche Richtung sie sich entwickeln wolle. «Vermutlich geht es in die Bereiche Funk/Soul», sagt sie.
Vielleicht in die USA
Sie wünsche sich, eines Tages ihre eigenen Songs vor Leuten singen zu können, die sie auch hören wollen, und davon leben zu können. Um diesem Ziel näher zu kommen, erwägt sie, sich für das kommende Jahr am Berklee College of Music in den USA einzuschreiben.
Stefan Schütz
Hinweis
Mit ihrer Band tL (talkingloud) tritt Gabriela Heer am Mittwoch, 16. Mai, um 20.30 Uhr in der Jazzkantine Luzern auf. www.talkingloud.ch

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- Luzerner Zeitung