KOLEKTIF ISTANBUL
Gig Seeker Pro

KOLEKTIF ISTANBUL

İstanbul, Istanbul, Turkey | Established. Jan 01, 2005 | INDIE

İstanbul, Istanbul, Turkey | INDIE
Established on Jan, 2005
Band World Funk

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Music

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"Willkommen auf St. Paulistan"

Orientalische Rhythmen fließen über den Spielbudenplatz, als wollten sie mit der Schwüle verschmelzen.
Dunkler Gesang verbündet sich mit Stimmengewirr, das den Kiez erfüllt. In der türkischen Musik, auch wenn sie mit poppigen Beats unterlegt ist, wird die Euphorie stets in Melancholie getränkt. Denn in dem Bewusstsein, wie bitter das Leben sein kann, schmeckt die Süße eines Festes umso köstlicher. Und was für ein Fest es war.
Zum Auftakt seines Türkei-Schwerpunktes hatte das Schleswig-Holstein-Musik Festival (SHMF) nach St. Pauli geladen. Vom Schwarzen Meer
war das Kolektif Istanbul angereist, dessen Live-Performance von Sets der renommierten DJane Ipek Ipekcioglu gerahmt wurde. Die Soundkünstlerin ist ein Paradebeispiel dafür, dass ein Mensch, der in Izmir und Berlin aufgewachsen ist, der also mindestens die Türkei und Deutschland im Herzen trägt, kein wandelndes Multikulti-Klischee sein muss. Vielmehr mixt sie die Schönheit des Traditionellen mit dem Wumms des Innovativen, anatolischen Volkstanz etwa mit US-amerikanischem
House, sodass zwar die musikalischen Wurzeln deutlich hörbar bleiben,
sich die Stereotypen jedoch in Wohlklang auflösen.
„Eklektik BerlinIstan“ nennt Ipek diese Hybridform. Und aus ihrem Gerätepark samt knallrotem Laptop schickt sie anfangs trance-artige Melodien von der Bühne. Als wolle sie die Sommergäste, die sich ihren Weg über die randvolle Reeperbahn gebahnt haben, erst mal entspannt willkommen heißen.
Eine Brise weht kurz die braune Strähne hoch, die ihr über den Augen
hängt. Ihr asymmetrischer Haarschnitt hat etwas Räudiges, Cooles. Zur Zigarette im Mund trägt sie Schwarz mit weißem Stern auf der Brust. Ständig ist sie in Bewegung. Ein nervöses, kreatives Tier. Wenn sie einen neuen Song beginnt, grinst sie, als freue sie sich diebisch über jeden Akzent, den sie setzten kann. Für die Völkerverständigung zum
Beispiel. Das mag hochtrabend interpretiert sein, ist an diesem Abend aber offensichtlich. Sehr viele Zuschauer ohne Migrationshintergrund stehen da bei Bier und Sprizz. Ein grauhaariges Paar.
Er die Funktionsjacke lässig über der Schulter. Freundescliquen plaudern.
Touristen gucken leicht verdutzt. Sie stammen eher aus dem Ländle als aus dem Morgenland. Aber natürlich sind auch türkische Fans gekommen, die ihre Landsleute feiern wollen. Zum Teil mit der ganzen Familie. Den Kinderbuggy schieben sie weit nach vorne.
DJane Ipek dreht weiter auf, kreuzt Bläser mit Breakbeats. Noch klatschen
nur wenige mit, doch langsam packt sie die Menge, verführt sie. Mit dieser modernen Amazone hätte sich das SHMF keine bessere Botschafterin für ihr diesjähriges Türkei-Programm aussuchen können. Ipek preist das bis Ende August dauernde Festival („Tolle Bands, tolle Orchester – gehen Sie hin!“) und dankt brav, aber mit spitzbübischem Seitenblick Audi als Sponsor des Abends, der eines seiner Gefährte prominent auf
der Bühne geparkt hatte. Subtil geht anders. Aber wer zahlt, darf wohl auch dekorieren.
Und als dann das Kolektif Istanbul aufspielt (auf akustisch gedimmtem
Spielbudenplatz-Niveau), richten sich all die Blicke, Glieder und Emotionen
ohnehin hin zu den sechs Akteuren. Die Band startet mit einer Fanfare,
die gekonnt ausleiert und in eine hüpfende Polka mündet. Wenn diese in ihrer Heimat äußerst populäre Combo eines perfekt beherrscht, ist es die Kunst der mitreißenden Unschärfe. Sie verquicken die Stile Osteuropas mit Pop-Elementen. Von klassischen Hochzeitsmusikern wandelten sich die Bandmitglieder zu Cross-over-Experten, die unterschiedlichste
Einflüsse aufregend, polternd und bezirzend verzwirbeln.
Dass alle ihre Instrumente beherrschen, zeigen die Soli, die jedem der
Reihe nach gebühren. Tamer Karaoglu spannt das Akkordeon über seinen Bauch und lässt die Töne federn. Talat Karaoglu wiederum betört mit seinem Klarinettenspiel. Und Ertan Sahin injiziert der Folklore einen gehörigen Schuss Funk mithilfe des Susafons, dieser wuchtigen, um den Körper geschlungenen Tuba. Den Anfang macht - Hamburger Abendblatt


"Türkische Tuba, tanzende Türme"

Spezialisten für orientalische Schmelztiegelmusik: Das Kolektif Istanbul eröffnet am Spielbudenplatz den Länderschwerpunkt Türkei des Schleswig-Holstein Musik Festivals in Hamburg

Eine laue Sonnabend-Sommernacht auf der Reeperbahn:
Junggesellinnen-Abschiede, Jugendliche mit Bier in Plastikflaschen, Reisegruppen, die unbedingt Hamburgs sündigste Meile bei Nacht erleben wollen, Partywütige auf dem Weg zur Karaokebar
oder in den Stripclub. Und während Klarinettistin Sabine Meyer im Kieler
Schloss mit einer Komposition von Fazil Say offiziell das Auftaktkonzert des diesjährigen Türkei-Länderschwerpunkts bestreitet, feiern die Menschen auf dem Spielbudenplatz ihre ganz eigene Party – mit der türkischen Band Kolektif Istanbul und der deutsch-türkischen DJane Ipek Ipekcioglu, die rund um das Konzert mit ihren orientalischen Mixen für Stimmung sorgt.
Das SHMF ist bekannt für ungewöhnliche Spielstätten – Kuhställe, Reithallen, den Hamburger Flughafen –, und dass die Wahl heute auf das pulsierende St. Pauli gefallen ist, erweist sich als brillante Idee. Es ist kaum vorstellbar, dass sich Kolektif Istanbul, derzeit in der Clubszene
der eurasischen Metropole eine der angesagtesten Bands überhaupt, in einen allzu festlichen Konzertsaal stecken ließen, die Stühle darin wären völlig überflüssig, es hielte ohnehin niemanden auf den Sitzen.
Ist es zu Anfang noch etwas leer auf dem großen Spielbudenplatz, füllt er
sich schnell, als die Musiker die Bühne betreten: Mit lockeren bunten T-Shirts mit ihrem Bandaufdruck, ausgestattet mit Klarinette, Trompete, Saxofon, Akkordeon, Schlagzeug und dem Tuba-ähnlichen
Sousafon. Mit „Merhaba, merhaba beim Schleswig-Holstein Musik Festival“ begrüßt DJ Ipek die Zuschauer, und die Band beginnt – nein, nicht orientalisch – ganz spielerisch mit dem aus dem Kino
bekannten 20th-Century-Fox-Tusch.
Gleich danach kündigt die Band an: „Zu der Musik, die wir machen, muss man sich bewegen. Wir schwitzen hier oben auf der Bühne, das sollt ihr auch!“ Der Tanzaufforderung wird ohne Widerspruch Folge geleistet.
Der Publikumsmix ist durchweg multikulturell: Die türkischen Fans der
Band, junge Leute in Jeans und St.-Pauli-Shirt, Ehepaare, auch der klassische Konzertgänger mit Hemd und Sakko –heute ohne Rotwein in der Pause, dafür mit Bier aus dem Plastikbecher. Direkt vor der Bühne tanzt eine Gruppe von deutsch-türkischen Jugendlichen, und direkt daneben wirbelt eine türkische Mutter ihr kleines Mädchen im Kreis
herum.
Ebenso abwechslungsreich und bunt gemischt ist die Musik von Kolektif Istanbul. Der Mix enthält türkische Folklore und moderne Popelemente, aber auch funkige und jazzige Klänge. Der Hörer spürt, wie hier der energetische Groove des Balkans und die Tiefe traditioneller
anatolischer Melodien zusammenfließen – kurzum: Die Musik ist ein ebensolcher Schmelztiegel wie die Heimatstadt von Kolektif Istanbul. Und sie ist in jedem Ton tanzbar. Das macht so viel Spaß, dass sich auch der ein oder andere Kiezgänger, der eigentlich etwas anderes vorhatte, dazugesellt.
Kostet schließlich keinen Eintritt, diese Open-Air-Party für alle.
Die sechs Mitglieder von Kolektif Istanbul, deren Auftritt beim SHMF ihr
erster in Hamburg ist, sind echte Virtuosen auf ihren Instrumenten. Der moderierende, immer strahlende Saxofonist Richard Laniepce preist seinen Sousafon- Spieler Ertan Sahin gar als den besten der Türkei an (die irren Geräusche, die Sahin erzeugt, lassen vermuten, dass Laniepce
recht hat), und der Schlagzeuger Ediz Hafizoglu sei in der Türkei nebenbei ein gefeierter Popstar. Die beiden schicken denn auch lässig den Akkordeonspieler an die Drums, hüpfen von der Bühne und tanzen im Publikum. Die ältere Dame in der ersten Reihe, mit Hut und schickem Schottenmuster-Mantel, freut sich und macht begeistert mit.
Die endlich mal wieder sommerlichen Temperaturen und die orientalische
Stimmung stecken alle an, und Kolektif Istanbul nimmt den ganzen Spielbudenplatz mit in die Heimat zwischen Orient und Okziden - Die Welt


"Turkish sounds rock Montreux"

One of Montreux’s great successes, is its unfailing delivery of great, free, as well as paying shows.

This year is no exception, and the knock down, drag out party on Tuesday night was unquestionably at Vernex Park, with Kolektif Istanbul’s high intensity accordion and horn-infused variations on traditional Turkish music. Think Whirling Dervishes and you get the picture.

Kolektif’s top notch crew held a mixed crowd including dreadlocked youth and Turkish mothers, in awe for the better part of two hours.

To hear this outstanding band live, you’ll have to travel to that mystical city, Istanbul, where they are based – well worth the trip! - genevalunch.com


Discography

- Balkanatolia (2005) Baykus
- Krivoto (2008) Pozitif

new album releases on May 2012

Photos

Bio

Kolektif Istanbul has been mainly based on musical variance of Eastern Europe in the sense of traditional Turkish repertories. By this intention which primarily refers to a subjective positioning on musical understanding through ethnic and traditional music is what the project aims to acknowledge cultural sharing and meetings in where the "traditionally repertory" represents the bulk of the marriages and rituals
that are surrounded by. The main context of the musical purpose is mostly focusing on the "meeting" of Anatolian and Balkan Cultures. After their very first album Balkanatolia, 2006 the band went through a musical evolution which brought them to Krivoto released on June 2008. With a funky and jazzy touch Kolektif Istanbul doubled their tempo and so their energy! Nevertheless, the original characters of the melodies, inspirations, and so themes on the path of musical travel, has
been overcome with "respect" and gaining ethical positions, in the other hand, while great freedom is taken with the orchestrations.
Kolektif Istanbul grew up from the meeting of musicians from villages playing at fetes and marriage ceremonies in the "homeland", and musicians with improvisation backgrounds from different modern styles but all in Istanbul with the colors of Istanbul.Gayda (Bulgarian bagpipes), clarinet, saxophone, accordion, tuba, percussions, drums all these instruments make this a unit with a great richness of sound which
combines both the Balkan fanfare dynamism and the Anatolian blues depth. The Ensemble gains in intensity and emotion with Asli Dogan, the voice of this project, which carries all the expressiveness and sensitivity of the popular song.
After their spectacular performances at Montreux Jazz Festival and Schleswig-Holstein Musik Festival in summer 2011, Kolektif Istanbul keeps touring in prestigious festivals and venues across Europe and getting ready to release their third album in October 2013.