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"„Ich bin obsessed mit Sterben“"

„Ich bin obsessed mit Sterben“
Die aus Slowenien stammende Sängerin Maja Osojnik ist eine der aufregendsten Musikerinnen der Stadt, 19/2010 vom 12.5.2010, Klaus Nüchtern

Rot und schwarz. Zuerst die roten Wolken („Oblaki so Rdeci“), dann das schwarze Wasser („Crne vode“). „Als Nächstes“, scherzt Maja Osojnik, die glaubhaft behauptet, ihr eigenes Faible für Farben eben erst bemerkt zu haben, „muss ich wohl ein weißes Album herausbringen.“ Das würde insofern ganz gut passen, als Osojnik eingestandenermaßen nur Konzeptalben macht.

Wobei „Konzeptalbum“ in Bezug auf das seit kurzem vorliegende zweite Album der 33-jährigen Sängerin eher ein Understatement ist. Die 16 Stücke, die sie mit ihrer sechsköpfigen Band eingespielt hat, werden – wie schon das Debüt – noch immer von slowenischem Liedgut gespeist, weiten dieses aber doch stark ins Folkrockjazzelektronikimprovisatorische aus und schrecken auch vor einer 15-minütigen Eigenkomposition nicht zurück, in der es um eine multiple Persönlichkeit mit suizidaler Identitätsmajorität geht. Ja, „V Ana divja vojna“ („In Ana wütet ein Krieg“) werde es leider nie ins Radio schaffen, räumt Osojnik mit leichtem Bedauern ein, aber …

Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht? Nur weil man aus Slowenien kommt, über eine tolle Stimme und die Präsenz der natural born Rampensau verfügt, braucht man noch lange nicht die lebenslustige und schwermutsschwere Balkanfolklorenudel geben, obwohl mit der Nummer auch wesentlich weniger talentierte Musiker durchkämen und auch -kommen.

„Aber ist das nicht traurig?“, kommentiert Osojnik den Hinweis auf den mediengestützten Erfolg einer selbstironisch seichten Spaßslawismuskombo. „Ich glaub, ich werde immer ‚Indie‘ bleiben. Ich möchte sehen, wie weit ich gehen kann.“ Wobei die Tendenz zum Transgressiven weniger in der Lust an der Provokation als vielmehr in der grundsätzlichen Offenheit und Experimentierfreude der Sängerin gründet: „Wenn ich nicht wollte, dass mich die Leute lieben, würde ich nicht auf die Bühne gehen. Aber ich will zu meinen Bedingungen geliebt werden und mich nicht verstellen müssen.“

Mit „Crne vode“ ist Osojnik, die sich als 19-Jährige mit kleinem Rucksack aus der unweit von Ljubljana gelegenen Stadt Kranj nach Wien aufmachte, um dort die Aufnahmeprüfung fürs Blockflötenstudium zu absolvieren, aber doch an ihre Grenzen gelangt. „Ich habe wie blöd gehackelt und ein Jahr lang tausende potenzielle Mäzene per E-Mail kontaktiert“ – weil die üblichen Fördertöpfe nicht ausgereicht haben, um die äußerst aufwendige und entsprechend teure Produktion zu finanzieren.

Nicht nur, dass Osojnik das von einer Entwertungskrise angefressene Medium CD mit einem entsprechenden Mehrwert ausstatten wollte und zahlreiche Leute aus allen Genreecken ins Studio holte, „die ich auf eine Tournee nicht mitnehmen kann“; es durfte dann auch keine schlichte CD, sondern musste eine Special Edition sein – mit der Zusatzpointe, dass es nur die Special Edition geben sollte: Ein typo-, foto- und überhaupt grafisch aufwendiges Buch (inklusive professionellem Fotoshooting an den nächtlichen Gestaden von Piran), das von Eva Dranaz und Jochen Fill vom Wiener Grafikstudio 3007 gestaltet wurde und mit Fotos aus einem verfallenen Ein-Einwohner-Dorf an der italienisch-slowenischen Grenze dem dunkelschwarzen Grundton der Songtexte entspricht.

„Töte deine Mutter und bringe mir ihr Herz, damit ich es meinem Hund zu fressen gebe“, fordert das Mädchen in „E lon lan ler“ einen grausamen Liebesbeweis; und es ist naturgemäß kein Trost, dass es in diesem Lied ausnahmsweise nicht der/die Geliebte ist, der/die stirbt. Dabei hat Osojnik überhaupt nichts Morbides an sich. Sie ist bloß „obsessed mit Sterben“, wie sie lachend gesteht, sodass ihr Vater, der die slowenischen Texte von „Crne vode“ lektorierte, sich leicht besorgt erkundigte: „Dir geht’s aber schon gut, Maja?“ Aber ja. Osojnik hatte bloß keine Lust, „Happy-Pepi-Lieder zu singen, die davon handeln, dass es uns gut geht, weil uns die Sonne auf den Schädel brennt“.

Und weil sie gegen die handlungsdämpfende Melancholie, die den Wienern gerne nachgesagt wird, immun ist, lässt sich Osojnik auch nur sehr ungern sagen, dass sie dies und jenes auf keinen Fall machen könne: „Ich geb schon zu, dass meine Ideen manchmal zu bombastisch sind. Aber hier hört man viel zu oft: ‚Es wiad scho‘, ‚Take it easy‘ oder ‚Bist deppat?!‘“ Also hat sie es mit ihrer jüngsten Produktion eben nicht easy genommen: „Ich habe mir gedacht: Soviel Kohle stelle ich nie wieder auf – scheiß drauf, ich zelebriere das!“

Also ist das keineswegs kitschige, aber ebensowenig um große Gefühle verlegene „Crne vode“ eine Feier der Vielfalt des Lebens geworden – um es ein bisschen pathetisch zu formulieren. Das manifestiert sich unter anderem in dem Umstand, dass die Texte des 96 Seiten starken Buchs nicht nur auf Slowenisch, Deutsch und Englisch abgedruckt sind, sondern dass darüber hinaus auch noch jeder Song in Wien lebenden Freunden gewidmet und in deren Muttersprache übersetzt wurde: unter anderem ins Bulgarische, Hebräische, Serbische, Türkische und Ukrainische sowie – für die Strottern, deren Klemens Lendl auf zwei Tracks Violine spielt – ins Wienerische.

Das Wienerische beherrscht Osojnik, die 1995 bar aller Deutschkenntnisse hierher kam, mittlerweile ziemlich gut; das „oag“ (dt.: „arg“) geht ihr im Unterschied zum „schreeecklich“ vollkommen akzentfrei über die Lippen. Und auch wenn sie den künstlerischen Braindrain, von dem nicht zuletzt ihre Heimatstadt Kranj erfasst ist, bedauert und ihre Landsleute dazu ermuntern möchte, doch auch wieder zurückzukehren, sieht es so aus, als hätte sie selbst in Wien Wurzeln geschlagen.

Sie ist – nach nicht immer einfachen Jahren – längst angekommen und wird auch angenommen: „Es erfüllt mich mit großer Dankbarkeit, dass Menschen aus dem öffentlichen Leben hinter mir stehen, aber für mich hat das den gleichen Wert wie das Mail eines Unbekannten, der drei Tage nach einem Konzert noch eine Frage hat – da wachse ich schon um einen Zentimeter.“

Sollte „Crne vode“ mit dem Erfolg gesegnet werden, den das Album verdient, kann sich Osojnik vielleicht den langgehegten Traum vom Urlaub erfüllen; die längste Auszeit in den letzten zehn Jahren genoss sie nach einer Knieoperation „in einer super Klinik mit schönen Abenden am Balkon“. Noch mehr geholfen wäre ihr allerdings, wenn sie nicht mehr alles selber machen müsste: „Ich bin in Deadlines gefangen, und mein eigener Manager zu sein, ist so anstrengend. Bitte schreiben Sie, dass ich einen guten Booker suche!“

- Klaus Nüchtern for FALTER


"„In mir knabbert und knistert es“"

ANNA STEIDEN / STEPHAN SPERLICH INTERVIEW
3007wien FOTO
„In mir knabbert und knistert es“
Die slowenische Ausnahmemusikerin Maja Osojnik und ihre Band legen mit ihrem prachtvollen neuen Werk »Crne Vode« („Schwarze Wasser“) ein Album im wahrsten Sinne des Wortes vor: Man kann darin tatsächlich blättern, denn es ist eine CD und ein Bildband. Seit ihrer Bearbeitung slowenischer Folklore auf dem ersten Album „Oblaki so rdeci“ (siehe skug #69) hat sich nicht nur musikalisch viel getan: Die Band ist gewachsen, die Musik ist vielschichtiger und kantiger geworden, die nach wie vor berührenden Texte stammen auch aus eigener Feder, und dazu brillantes Design von Eva Dranaz und Jochen Fill (3007wien). Wir haben Maja Osojnik und 3007 dazu befragt.
skug: Wie kamst Du auf die Idee so ein aufwändiges Projekt wie »Crne Vode« in Angriff zu nehmen und wie viel Durchhaltevermögen ist dafür notwendig?
Osojnik: Erstens hab ich mir schon immer gewünscht dem Publikum mehr zu geben als nur Musik. Ich singe auf Slowenisch und ich wollte, dass die Leute mehr vor sich haben als nur ein winziges Booklet, sodass sie die Sprache bzw. die Texte wirklich genießen können.
Zweitens habe ich mir als Ausländerin in Wien oft gedacht: Wie kommt es dazu, dass man nur aufgrund seines Akzents so schnell in Schubladen gesteckt wird? Wie ich im Buch geschrieben habe: Bei polnischem Akzent denkt man an Putzfrau und Autodieb, bei französischem Akzent an Liebe und Erotik. Ursprünglich wollte ich ja in alle Sprachen übersetzen lassen die in Österreich ein „schlechtes Image“ haben. Dafür hätte man jedoch eine zehnbändige Enzyklopädie gebraucht.... (lacht) So gelangte ich schließlich zu der Entscheidung, meine Freunde mit Liedern zu beschenken, die ich in ihre Sprachen übersetzen lasse.
Drittens: Die Zusammenarbeit und Freundschaft mit Eva Dranaz und Jochen Fill von 3007wien. Ich war immer schon begeistert von ihrer Arbeit, und als ich ihre Plakate für das rhiz sah, sagte ich: „Das ist genau das was ich visuell suche für dieses Projekt...“ Die beiden hatten sofort tausend Ideen und die Zusammenarbeit war sehr intensiv. Über ein Jahr ist das gewachsen, in unzähligen Gesprächen und Sessions. Unser erster Entwurf hatte wie viele Seiten...?
Eva Dranaz: 30. Und jetzt sind es 96... Der Ausgangspunkt war Vergänglichkeit, Leben und Tod. Da die Musik ja schon viel früher fertig war, geschah die Visualisierung zur Musik. Dennoch kam es vor, dass wir bei einer Photostrecke feststellten, dass das genau zu einem bestimmten Lied passte.
O: Ich hatte bei einem Projekt dieses verlassene Dorf bei der slowenisch-italienischen Grenze entdeckt und habe ihnen davon erzählt. Dann saßen wir 5 Minuten in Stille da, die beiden tauschten nur verstohlene Blicke und bestimmten schließlich: Da fahren wir nächste Woche hin!
D: Das Dorf hat viel von der Linie vorgegeben. Die Hinterlassenschaften dort erzählen viele Geschichten, ansatzweise bekommt man mit was da passiert sein muss, was ja sehr gut zur Musik passt, in der auch viel versteckt ist, wo man stöbern und entdecken muss.
O: Und zum Durchhaltevermögen: Man muss schon ein bisschen verrückt sein, man muss eine Vision und ein Ziel vor sich haben und die Arbeit wirklich lieben. Natürlich gab es ups and downs – künstlerische ups und finanzielle downs. Allein schon die Übersetzer zu finden! Ich habe in Slowenien begonnen und die Suche bald auf ganz Europa ausbreiten müssen...
Jochen Fill: Besonders erstaunlich fand ich wie schwierig es war Label und/oder Vertrieb zu finden. Viele wollten ein quasi fertiges Produkt nicht nehmen, weil es außerhalb der Norm liegt, weil es aufgrund des Formats nicht im Tray bei Saturn stehen kann, weil es schwarz ist, weil man sich hätte überlegen müssen wie man es verkauft...
D: Dabei wollten wir ja genau das: Keine normale CD–Verpackung, eine andere Optik und Haptik, um die Emotion, die in der Musik steckt, auch in der Hand halten zu können.
O: Sodass man sich dafür gern Zeit nimmt, sich auf die Couch legt um die Musik zu hören und im Buch zu blättern. Und plötzlich steht die Zeit für ein, zwei Stunden still.
skug: Du hast »Crne Vode« ja einerseits aus eigenen Mitteln, aus Förderungen und anderseits durch das Konzept der Patenschaft bzw. MäzenatInnentum finanziert...
O: Die MäzenInnen haben wirklich geholfen und mein Minus Richtung Null bewegt - leider nicht ganz ins Plus... Aber es war emotional sehr besonders für mich, dass – im Gegensatz zur Ängstlichkeit der Industrie – bei so vielen Privatpersonen Bereitschaft da war, das zu unterstützen. Jeder Mäzen hat mir ein Gefühl des Aufatmens gegeben, das mir in schwierigen Phasen geholfen hat. Deshalb ist »Crne Vode« längst nicht mehr nur meins, sondern es gehört so vielen Leuten: Eva, Jochen, meiner Band, den Gastmusikern und den Übersetzern, die teilweise umsonst gearbeitet haben.
skug: Wie erklärt sich die Dialektik zwischen den Texten und der visuellen Ebene, die durchwegs mit Düsterkeit oder Vergänglichkeit zu tun haben, im Verhältnis zur Musik, die oft positiv, ja mitreißend daherkommt?
O: Ich sage immer im Scherz: Ich lasse viele Leute sterben - und ein paar lasse ich leben. Ja, es geht viel um Tod und um Liebe, um unmögliche Situationen. Doch es ist vielschichtiger, es geht auch um Charaktere, die versuchen das Beste aus ihrem Leben zu machen. Es bewegt sich immer an dieser marginalen Grenze zwischen einer ganz süßen Fragilität und einer knappen Entscheidung. Da muss man sich entscheiden welche Thematik man musikalisch unterstützt, welche Stimmung man erzeugt, damit ein Lied in allen Facetten ankommt. Wenn man etwas Glückliches betont, wird es oberflächlich.
Man kann durch die Kontraste mehr mit der Interpretation spielen. Und ich glaube hier findet die musikalische mit der visuellen Arbeit zusammen.
F: Aber ebenso dialektisch, denn da ist nichts wirklich Lebendiges drinnen außer Majas Foto und dem Bandfoto. Bei einer vertrockneten Pflanze achtet man viel mehr auf Strukturen und auf den Organismus und erkennt so viel eher das Leben als an einer lebendigen. Wie bei verlassenen Dörfern und Räumen, wo man nur noch Spuren des Lebens sieht.
O: Im Absturz kommt man dem Leben viel näher.
skug: Die Musik auf »Crne Vode« bietet ja auch ein sehr kontrastreiches klangliches Spektrum, es gibt viele Gäste, es sind viele Genres vertreten.
O: Für mich soll ein Album für zu Hause ein anderes Erlebnis sein als das Live-Konzert. Eine gewisse Live-Atmosphäre ist mir für eine Platte zwar schon wichtig aber ich möchte die Freiheit bei der Studio-Arbeit schon nützen, z.B. Gäste einzuladen. Diesmal haben wir zu dritt komponiert: Michael Bruckner-Weinhuber, Bernd Satzinger und ich. Ich habe unter anderem die Texte ausgesucht oder geschrieben, und wir haben mehr oder weniger gleichzeitig komponiert und dann gemeinsam mit der Band arrangiert.
Für mich ist diese Durchlässigkeit wichtig, Einflüsse der Anderen zuzulassen. Ich beschränke mich nicht darauf ein Konzeptalbum zu machen das streng in eine Richtung geht, sondern ich finde es spannend zu sehen wie weit man gehen kann. Wie kann man eine Songform verlassen, Einflüsse aus Neuer Musik oder Elektronik einbringen? Wo lässt man eine ganz freie Impro zu? Wo bewegt man sich noch in einem Feld in dem man sich zuhause fühlt?
skug: Gibt es schon Ideen für die nächste Produktion oder Platte? Kannst du in Zukunft überhaupt noch eine „normale“ CD machen?
O: Nicht so bald! (lacht) Aber ich habe tatsächlich schon zwei Ideen für die nächsten Projekte, doch das soll eine Überraschung werden, auch für mich selbst. Ich habe das Gefühl dass meine Musik schon etwas härter und kantiger geworden ist, und es interessiert mich wie weit ich noch gehen kann, aber ich lasse das momentan noch offen. Für mich ist das Projekt schon längst abgeschlossen, obwohl das Buch gerade erst fertig geworden ist. Und für mich heißt das jetzt nicht einfach das Programm ein Jahr lang abzuspulen – natürlich wünsche ich mir viele Konzerte. Aber in mir knabbert und knistert es schon wieder.
Maja Osojnik Band: »Crne Vode (Black Waters / Schwarze Wasser)« (Viennese Soulfood Records/Hoanzl)
- ANNA STEIDEN / STEPHAN SPERLICH - SKUG 2010


"Jürgen Frey (Berlin - Preis der deutschen Schallplattenkritik / Jury), Mai 2010"

Jürgen Frey (Berlin - Preis der deutschen Schallplattenkritik / Jury), Mai 2010
Schon lange konnte ich keine CD mehr hören, die mich so sehr begeistert hat. Es ist ein großes, ebenso sinnliches wie intellektuelles Abenteuer und ruft auch erstaunliche Bilder, Filmszenen, sogar Gerüche hervor bei mir.
- Jürgen Frey (Berlin - Preis der deutschen Schallplattenkritik / Jury), Mai 2010


"DRUGA GODBA 2010, 25. 5. 2010; Klub Cankarjevega doma, Ljubljana"

DRUGA GODBA 2010, 25. 5. 2010; Klub Cankarjevega doma, Ljubljana
Sklepni vecer letošnjega festivala Druga Godba sta sinoci v prijetnem vzdušju Kluba Cankarjevega Doma sklenila Maja Osojnik Band in vodilni vokal dežele Samijev, Wimme Saari.
Maja Osojnik, vokalistka in multiinstrumentalistka, ki deluje na Dunaju, je tokrat skupaj z mocno zasedbo petih glasbenikov, prišla predstavit svoj cisto svež studijski izdelek Crne Vode. Odlicna zbirka šestnajstih skladb, ki še presega obetaven prejšnji Majin soroden projekt Oblaki so rdeci, je bila tako nadvse primerna popotnica in vabilo za obisk koncerta. In nemajhna pricakovanja so se v dobršni meri zagotovo tudi izpolnila. Dobro uro trajajoc nastop je namrec ponudil vse, kar krasi trenutno pocetje Maje Osojnik in njenih glasbenih prijateljev. Zlasti v polju obdelave slovenske ljudske glasbe ter šansonov Frana Milcinskega njen avtorski pristop ponudi tradicijo v dodobra prenovljeni in sveže dišeci podobi. Presenetljivo in zelo posreceno spreminjanje notranje ritmike posameznih skladb ter precenje raznorodnih žanrskih prijemov se je sinoci skupaj z dominantnim vokalom Maje Osojnik sestavljalo v pisan ter radoživ pripovedni klobcic. V njegovem eksperimentalnejšem zapletanju in duhovitem razpletanju pa so enakovredno ter uigrano sodelovali vsi nastopajoci. Izpostavimo naj Majino uporabo sekvencerja, ki že tako raznovrstna vzdušja še dodatno oplemeniti s svojo zvocno mešanico, in ni vrag, da nekoc zbranemu poslušalstvu ne postreže tudi kave namlete v skladbi Moja mati kuha kafe. Poslušalstvo je nastopajoce upraviceno še enkrat zvabilo na oder, s cimer je nastop skupine Maja Osojnik Band prepricljivo sklenil prvo polovico zakljucnega drugogodbaškega vecera. Vse, ki tega vecera niste preživeli v družbi Maje Osojnik naj obvestimo, da bo to leto Maja veliko nastopala tudi po avstrijskih odrih, cesar zagotovo ne kaže izpustiti.
V nadvse prijetni družbi z Majo Osojnik Bandom ter Wimme Saarijem je glasbeno vetroven pomladni vecer preživel Miro Samardžija.
- Miro Samardžija


"radio student slovenia june 2010"

http://www.radiostudent.si/, Radio Student Slovenia, Mario Batelic
Maja Osojnik, who was born in Kranj and now lives and works in Vienna , where she moved in 1995 to study the recorder, engages in so many diverse projects that it would take up a considerable portion of this text just to list them all. But to give an impression of her diversity, let us simply say that aside from early music, Maja is also actively engaged in punk, noise and experimental projects. In Slovenia, up until now, we have got to know her mainly through her album, “Oblaki so rdeci”, with its jazzy and experimental versions of Slovenian folk songs, which she presented at the Ljubljana Jazz Festival in 2007. This year, Maja will sing and perform her new album, entitled “Crne vode”, with her band at the closing concert of the Druga Godba Festival on May the 25th.
The expressiveness of Maja’s fresh new album in many ways surpasses that of “Oblaki so rdeci”. In all of its nearly 80 minutes, the album “Crne vode” displays a true compendium of styles and approaches to awaken our emotions. Maja Osojnik and her Austrian musical friends prove to be experts of the exquisitely diverse musical styles displayed on this album, weaving them into a suggestive, complex and inspiring whole.
It is inspiring that again, she has recorded an album in Austria, and yet sings in the Slovene language on all but one song - which is sung in German - and that the musicians, to whom she, as she pointed out in a recent interview, always translates the texts, have managed to grasp the feelings, the nuances and the dramatic turns of the songs remarkably well. There are many turns and changes, and indeed they form a constant on the album, since rarely a song evolves in the “classical” format “strophe – refrain – strophe”. On many occasions, Maja stops a song, slows it down or seemingly interrupts it. The musicians use these moments to create peculiar miniature songs inside the songs that sometimes evoke jazz, sometimes art rock, sometimes improvised music, minimalism and also a lot more.
All of these inventions and interventions contribute to a more complete comprehension of Maja’s excellent texts, which suggestively describe the life and existence of bums, immigrants, outsiders, losers, the unloved and the forgotten. Maja also makes another step forward when singing the partisan song “Pociva jezero v tihoti” – in her version it is not the girl waiting in vain for the partisan, but his boyfriend.
With a colourful variety of instruments, singing styles, effects and interventions, these songs speak to us in either a threatening, entertaining, zany, melancholic or tragic way, but never does the narrative arc of the album get interrupted or become stuck. Often a song may seem to be “stuck”, but that is of course in the sense of the arrangement and performance, when the expected conventional flow starts to falter or transmute, giving a dramatic charge to the songs and a suitable frame for Maja’s texts.
A climax of such interventions is the song “V Ani divja vojna”, which somehow summarizes the modus operandi of the entire album. During its 15 minutes, several styles alternate and the emotions range from hopeful to desperate. Another such example of sonic boldness is the short song “Moja mati kuha kafe”; it is a minute and a half long version of a well known tune from Istria, but this time without any text; all we hear is the rattling of coffee mills.
Maja Osojnik has with great competence and determination gained a unique place in music for herself and her musicians; may she sing the songs of Ježek, the verses of Gregorcic and Kosovel, songs from the Rezija region or the original music of her band, she is always unique and unforgettable. She’s a heroine like no other; while our usual whiners, full of political and personal interests, lament day in, day out the extinction of the Slovene language at home and especially in the border regions, this inquisitive and courageous musician sings in Slovenian in the middle of Vienna and at the same time, resolutely deals with almost the entire history of modern and traditional music alike.
The Album “Crne vode” is an exceptionally well rounded work, not only musically, but also in matters of design and the accompanying booklet, in which one can find translations into ten languages – including Turkish, Albanian and the Carinthian dialect. It is an album that is so multilayered and expressive in both its texts and music that even though some songs have catchy tunes, one simply has to listen to it several times to fully grasp its complexity and sonic image as a whole. It is one of the candidates for the album of the year!
- Mario Batelic


"wo sind meine grenzen?"

Maja Osojnik spricht mit freiStil über ihr nagelneues CD- und Buch-Projekt, über ihre vielen, völlig unterschiedlichen Bands, über schwarze Wasser und rote Raketen, über die zum Musikmachen notwendige Zeit, über Sprache, Politik, Komposition und vieles andere mehr.

Fad dürfte Maja Osojnik eher selten werden. Soviel kann angesichts der Fülle der CD-Neuerscheinungen mit ihrer Mitwirkung gefahrlos behauptet werden. Und sie kann als leuchtendes Beispiel jener Generation gelten, der die Musik zu wichtig ist, um zwischen ihren Disziplinen und Genres Grenzen zu ziehen oder sie unterschiedlich zu bewerten treffen. Von Alter Musik mit dem Ensemble Mikado über Rock mit Broken Heart Collector und Elektronik mit frufru und dem neuen Duo Rdeca Raketa bis hin zu Improvisation mit den subshrubs und dem Low Frequency Orchestra und zu Jazz-verwandten Klängen mit ihrer eigenen, der Maja Osojnik Band tanzt sie mit spürbarem Vergnügen auf allen Hochzeiten, die die zeitgenössische Musik zu bieten hat. Jede Musik habe ihre erzählerische Kraft, findet Osojnik. Außerdem sei sie von Natur aus neugierig.


freiStil: Maja, du bist soeben – nach zeitlich und finanziell umfangreicher Vorbereitung – mit deinem CD- und Buch-Großprojekt „crne vode – black waters – schwarze wasser“ an die Öffentlichkeit gegangen. Erzählst du uns bitte etwas über die Motive und Hintergründe dieser Arbeit?

Maja Osojnik: Meine Band hat die CD „Die Wolken sind rot“ 2006 herausgebracht. Dann hat sich die Frage gestellt, was machen wir weiter? Die Band hat sich vergrößert, und ich hab mich für ein neues Projekt weg vom Jazz entschieden. Teilweise bewusst, teilweise durch die Zeit entschieden. Textlich bin ich in eine neue Richtung gegangen, und zwar weg von slowenischen Volksliedern, die ich zwar noch hie und da verwende, aber ich bekam Lust auf das Schreiben eigener Texte und auf die Verwendung von Texten slowenischer Dichter wie Fran Milcinski-Ježek oder Srecko Kosovel. Was auch anders war, ist, dass ich nicht allein komponiert habe, sondern Michael Bruckner und Bernd Satzinger einlud, die dann meine Texte neu vertont haben. Die letzte Phase ist dann immer, dass die Band sich zusammensetzt, um die Stücke gemeinsam zum Klingen zu bringen.

Wieso das Buch? Es gibt mehrere Gründe, wieso es dazu gekommen ist. Ein Grund ist, dass man hört, der Musikmarkt sei tot. Das stimmt zum Teil, der Musikmarkt ist riesig geworden, fast jeder kann heutzutage mit leistbarem Equipment Musik selbst zuhause produzieren und irgendwie über Internet Sachen releasen. Ich bin jetzt keine Gegnerin davon, aber es entstehen auch Widersprüche, weil Musiker brauchen einerseits eigene Produktionen für ihr curriculum vitae und um eine Schaffensphase abzuschließen. Es ist eine Art Visitenkarte für eine Band, für eine Szene, auch Veranstalter fragen immer wieder nach neuen Tonträgern. Paradox ist auf der anderen Seite, dass die Tonträger keinen Wert haben. Mein Wunsch war, nach neuen Möglichkeiten zu suchen oder auf alte zurückzugreifen, also einfach andere Formate auszuprobieren. Der zweite Grund war, dass wir uns einfach keine Zeit mehr nehmen. Musik ist aber etwas, das total mit Zeit verbunden ist. Ich habe dazu eingeladen, dass man sich vertieft, auch in eine visuelle und in eine sprachliche Ebene.

Die dritte Entscheidung war, ich wollte auch meinen Publikum etwas schenken. Unsere Konzerte sind immer gut angenommen, was mich irrsinnig freut. Es ist ja auch mein Bedürfnis, verstanden werden, sprachlich und inhaltlich. Ich erzähle ja meine Lieder immer live, worum es in der Erzählung geht, und wollte meinem Publikum jetzt ausführlich Texte in einer größeren Auflösung geben als in einem kleinen Booklet, damit sie auch die sprachliche Ebene genießen können. Ich hab alle Texte vom Slowenischen auf Englisch und Deutsch übersetzen lassen und jeweils ein Lied in eine fremde Sprache übersetzen lassen, und die schenke ich sozusagen einem Freund, einer Freundin, die in Wien bzw. in Österreich leben.

Ich lebe als Musikerin in Wien und beschäftige mich natürlich auch mit Politik, ich habe Interesse daran, was in einer Stadt passiert, wie Gesellschaft so ist, wie die Menschen so sind. Und wenn man Wien betrachtet, sieht man, dass Wien eine extrem multikulturelle, interkulturelle, kosmopolitische Geschichte hat. In Wien gibt es schon seit hunderten Jahren extrem viele Kulturen, die nebeneinander und miteinander leben, und trotz dieser Geschichte spielt Politik noch immer beschämende Spiele damit, diese Kulturen, die schon lange da sind, auszugrenzen. Das ist interessant zu beobachten, wie viele Vorurteile in der Gesellschaft Macht haben, und eines davon richtet sich gegen fremde Sprachen. Anstatt interessiert zu sein und in einer Melodie zu verweilen und sie zu genießen, ist man ständig mit Vorurteilen konfrontiert. Französisch zum Beispiel ist eine Sprache der Liebe, Polnisch ist eine Sprache von Autodieben und Putzfrauen, auch die Jugos hier und am Balkan sind sozusagen gut zum Putzen. Für mich war interessant: Wann ist man ein Tschusch, und wann ist man plötzlich akzeptiert? Wann ist man gut immigriert bzw. integriert? Und ich wollte ein Zeichen setzen, dass hinter allen Sprachen extrem interessante Menschen leben, die zum Wohlstand und zum Flair einer Stadt viel beitragen und ihre eigenen, interessanten Geschichten zu erzählen haben. So habe ich einfach meine Freunde beschenken wollen. Dadurch ist eine große Masse an Liedern und an Text entstanden und somit die Notwendigkeit, das alles nicht in ein Booklet zu stecken.

Der vierte Grund war meine Freundschaft mit Eva Dranaz und Jochen Fill vom Designstudio 3007, die ich über alles schätze. Wir haben letztes Jahr viel Zeit zusammen verbracht und viel geredet über meine Intentionen, was ich machen will. Ich liebe ihre Arbeit, und irgendwie wollte ich auch eine visuelle Ebene ihrerseits in das Buch bringen. Drinnen sind wunderschöne Fotos und Illustrationen der beiden. Es gibt auch einen Bogen über das Buch: Wir sind in ein verlassenes Dorf gefahren, an der slowenisch-italienischen Grenze, dort ist die Zeit stehen geblieben. Dieses Spiel mit Vergänglichkeit, mit Tod und Leben, worum es in dem Buch auch geht, um verschiedene Menschen, verschiedende Schicksale, verschiedende Stories, die so passieren. Aus all diesen Überlegungen ist dann ein Buch entstanden, das sehr schön geworden ist und über das ich sehr glücklich bin.

Zur Musik: Für mich was es spannend, verschiedene Gäste aus verschiedenen Szenen einzuladen. Ich finde nämlich auch, dass Musik so etwas ähnliches erlebt wie eine soziale Umgebung. Auch da bilden sich viele Ghettos, man verweilt in einer eigenen Szene, teilweise aus zeitlichen Gründen, wegen der Beschäftigung mit der eigenen Musik gewinnt man keinen Einblick in eine andere Musik. Mir gefällt, wenn sich diese Ghettos dann doch miteinander verflechten, aufeinander prallen oder sich beeinflussen. Es gibt schon Szenen, die miteinander kollidieren oder kooperieren oder ineinander fließen. Somit hab ich Musiker aus verschiedenen Szenen eingeladen, Lieder zu interpretieren.



Die „crne vode“-Platte instrumentierst du mit deiner Band, die als Jazzband funktioniert bzw. im wesentlichen aus Mitgliedern der Jazzwerkstatt Wien besteht. Ganz anders klingst du etwa im frufru-Duo mit Angélica Castelló oder als Rdeca Raketa mit deinem Lebens- und Spielgefährten Matija Schellander, wie man auf der ebenfalls noch taufrischen Cassette „old girl, old boy“ hören kann. Wie schaffst du diese ästhetische und gedankliche Spannweite?

Ja, die „crne vode“ ist konzipiert für meine Band. Für die CD-Produktion hab ich verschiedene Gäste eingeladen. Ja, ich mach sehr verschiedene Projekte: frufru, Rdeca Raketa hat jetzt gerade eine neue Cassette herausgebracht. Wie schaffe ich das? Das ist natürlich eine schwierige Frage. Ich bin sehr neugierig von Natur aus, ich mag gern Sachen ausprobieren. Ich mag gern ausprobieren: Wie weit kann ich gehen? Wo sind meine Grenzen? Der zweite Grund, mich interessiert viel verschiedene Musik. Ich finde, dass jede Musik ihre eigene Spannung hat und ihre eigene erzählerische Kraft. Ich find’s irrsinnig spannend, mich mit verschiedenen Modulen zu befassen, auf welche Art ich mein musikalisches Material verwenden kann.

Ich hab natürlich ein bisschen Glück, dass ich workoholisch veranlagt bin, irgendwie schaffe ich es schon, alles auf einen Punkt zu bringen. Man kann es auch ganz simpel sagen, es ist so wie verschiedene Gerichte, man geht zum ersten Mal in ein vietnamesisches Restaurant, es schmeckt dir gut, und du willst mehr davon auskosten, ausprobieren. Und im Endeffekt wissen wir alle, dass die Ingredinzien ähnlich sind, es schmeckt aber doch ganz anders dort, obwohl wir alle mit ganz ähnlichem Material arbeiten. So sehe ich auch ein bisschen meine Musik: kulinarisch.



Wieder ganz anders agierst du im Ensemble Mikado, von dem es unfassbarerweise ebenfalls einen neuen Tonträger gibt. Was ist bei dieser Gruppierung für dich besonders?

Die Frage bezieht sich auch ein bisschen auf die vorherige. Ich hab eine spezielle Vorliebe für die Blockflöte, weil ich eigentlich auch deshalb nach Wien gekommen bin, um das zu studieren. Später entdeckte ich dann erst Neue Musik und Gesang, obwohl ich früher auch schon in Kellerbands gesungen habe, die auch im Keller versperrt geblieben sind – was teilweise auch okay ist. Aber ja, das Ensemble Mikado ist die erste Formation, die ich in Wien mitgegründet habe und in der ich zu arbeiten begonnen habe. Es ist natürlich etwas ganz anderes, weil da beschäftigen wir uns mit Alter Musik; vor allem aus der Renaissance und dem Mittelalter. Da bin ich viel mehr in der Rolle der Interpretin. Das ist eine ganz andere Rolle, wenn du nicht selbst komponierst oder Konzepte machst. Es ist natürlich auch spannend, weil es eine unglaubliche Menge an wunderschöner Musik gibt, die man spielen kann. Es ist auch interessant zu interpretieren, weil alles, was überliefert ist, sind Schriften und Noten, aber es gibt keine Aufnahmen. Es ist also wieder eine schöpferische Aufgabe, diese Musik zu interpretieren.

Freilich gibt es viele Ensembles, die sich mit der Aufführungspraxis dieser Musik beschäftigen. Spannend ist die Frage, was ist die Umsetzung überlieferter Texte, und was sind die eigene Ideen von Menschen, die jetzt leben, und was ist eine eigene Ästhetik der Zeit – und das zu kombinieren. Es macht irrsinnigen Spaß, mit diesem Ensemble zu arbeiten, weil wir alle sehr ernsthaft und sehr bunt, sehr farbig auf diese Aufgaben eingehen und sehr überlegt, bezogen auf ihre Inhalte, ihre Geschichte diese Musik zu interpretieren versuchen.



Damit noch immer nicht genug, ist soeben auf Jochen Summers „rock is hell“-Label die Debüt-Single deiner Herzbruchband Broken Heart Collector erschienen. Und schon scharrt in den Startlöchern die zweite CD des Low Frequency Orchestra zusammen mit Wolfgang Mitterer. Erzählst du uns noch etwas zu diesen beiden – wieder ganz anderen als den vorher erwähnten – Produktionen?

Es ist für mich kompliziert, über so verschiedenes zu sprechen. Alle diese Sachen sind natürlich getrennt voneinander, aber in gewissem Maß miteinander verbunden. Zu Broken Heart Collector: Ich war eingeladen von Bulbul, mit ihnen in Wien im rhiz zu spielen, bei einem von ihren Fitzefatze-Projekten, und es hat mir so getaugt. Es ist schon ein bisschen das Umfeld, aus dem ich eigentlich komme. Also ich hab als Jugendliche vor allem Rockmusik gehört, irgendwie hab ich mich sehr schnell zuhause gefühlt, das hat mir extrem viel Spaß gemacht. Vor einem Jahr ist dann Susanna Gartmayer zu uns gestoßen, und ich finde, dass die Band perfekt ist, so wie sie jetzt ist. Wir nehmen gerade eine neue CD auf. Schauen wir einmal, wohin uns das Projekt führt.

Das zweite Projekt, nach dem du gefragt hast, das Low Frequency Orchestra, ist eine Gruppe für frei improvisierte Musik. Da ist auch gerade viel in Arbeit, wir bereiten gerade die neue Platte mit Wolfgang Mitterer vor, wir haben vor zwei Jahren mit ihm im Radiokulturhaus gespielt. Wolfgang hat dann dieses Stück ganz neu umgeschichtet und teilweise mit eigenen Overdubs, teilweise mit unseren Overdubs ein neues Stück entstehen lassen. Jetzt sind wir gerade an der Erarbeitung des Konzepts, wie diese Platte aussehen wird; wahrscheinlich mit kleineren Miniaturen von den einzelnen Mitgliedern unseres Ensembles.



Hab ich im unübersichtlichen Dschungel von Maja Osojniks (Hyper-)Aktivität etwas wichtiges vergessen oder übersehen?

Das ist schwierig zu sagen, weil ich immer so unterschiedliche Sachen mache. Auf jeden Fall die subshrubs, eine Frauenband mit Angélica Castelló, Katharina Klement, Billy Roisz und mir, wo wir sozusagen als ein Komponistinnen-Kollektiv arbeiten und die Stücke immer so komponieren, dass wir uns alle mit einem Thema beschäftigen und jede von uns für ein Viertel zuständig ist. Jede komponiert einen eigenen Teil und wir machen durch die Probe ein gemeinsames Stück daraus. Und sonst vielleicht noch ich als Komponistin für andere Leute. Ich agiere immer mehr als Komponistin, die auch für andere Leute komponiert. Das ist auch spannend für mich: Stücke, die du nicht selbst spielst, sondern ein fertiges Produkt aus der Hand zu geben und zu sehen, was damit nachher passiert. Es ist erstens schön, eigene Ideen umzusetzen und speziell, wie diese Ideen umzusetzen sind. Wie schreibt man sie auf, wie macht man sie für andere verständlich, wie kommuniziert man sie? Das ist so eine Richtung, die mich mehr und mehr interessiert. - freistil 2010, andreas fellinger


"Candidly she clarifies - both verbally and in her music – what she can’t tolerate in her actions and thinking: narrow-mindedness and a refusal to think outside the box"

Candidly she clarifies - both verbally and in her music – what she can’t tolerate in her actions and thinking: narrow-mindedness and a refusal to think outside the box. If you meet Maja Osojnik, you will immediately notice her direct manner, her amiable nature, and that she is a bundle of energy. This musician is a creative mind, constantly in motion. Her curious, eloquent restlessness is emphasized by her seemingly never aimless wanderings between the most diverse forms of musical expression. Her attitude is one of honesty, truthfulness and authenticity… Maja Osojnik, who also sports a decidedly non-conformist appearance with a personal touch, loves the surprising, the unforeseeable and is not afraid to run a risk, as evidenced by her musical socialisation…

- Hannes Schweiger in FreiStil March/April 2007


"Maja Osojnik is an eccentric with a priceless sense of humor, who undoubtedly comes from a different point of view than traditional conservative folk song preservation."

Maja Osojnik is an eccentric with a priceless sense of humor, who undoubtedly comes from a different point of view than traditional conservative folk song preservation. With her shrill appearance but deep alto voice, she interprets Slovenian folk songs - sometimes with respectful tenderness, sometimes by means of total re-composition and re-coding. The predominant melancholia of her songs - always rescued with a tad of irony from becoming unduly pleasant - is not, as the cliché of the “Slavic soul” might suggest, a Slovenian commonplace Her CD “Oblaki so rdeci” (The Clouds are Red) was – by Austrian jazz standards – an unexpected success with both audiences and the press. She is an all-rounder who doesn’t fit into any box, storming the Austrian music scene from several directions at once. She plays old music with the Ensemble Mikado on the same recorder on which she does free improvisations with the Low Frequency Orchestra. Her focus is increasingly on composing and on electronic music; in different projects (Subshrubs, Fru Fru, etc.), she combines the latter with her voice, which revels in the utmost extent of freedom and nuttiness; and with the band broken.heart.collector, she screams her lungs out. “A woman with many hats” (based on Richard Schuberth’s iconic phrase). - Richard Schuberth - balkan fever festival vienna


"Maja Osojnik emerges as an alternative volcano, and, together with her band, presents Slovenian folk songs in a way that surely no one here has heard before."

Even coming from Carinthia, no minority problems for once! Maja Osojnik, born 1976 in Kranj, emerges as an alternative volcano, and, together with her band, presents Slovenian folk songs in a way that surely no one here has heard before. (…) She and her “Maja Osojnik Band” mesmerize the audience from one second to the next, an audience which may linger through unforgettably performed musical snapshots.
The event series, “CS-Alternativ”, is intended to open up new niches, new audiences to Carinthia’s renowned classical music festival “Klassik-Festival”. As a challenging alternative, Maja Osojnik has had a large influence on that end. Rather than being another costly frippery on the Seebühne (the lake-side stage on Lake Wörthersee), her performance represented a small magic moment for the other Carinthia! - Oskar Tonkli in Wiener Zeitung, August 2008


"Maja Osojnik enchants (puts a spell on) the audience with her voice."

- Slovenia visits “Remise Bludenz” // Maja Osojnik enchants (puts a spell on) the audience with her voice. The kick-off event of the world music series “Fremde Nähe 2009” was dedicated to our neighbor Slovenia, but Slovenia did not appear in traditional garb.
Together with her band, Maja Osojnik arranged an impressive evening featuring an interesting mix of (folk) songs, jazz and experimental music – a mix that was magically alluring and spanned from the poetic to the bubbly, from heavy to high spirits. Maja Osojnik was absolutely convincing – not just as an interpreter with a dark alto voice, but also as a musician, whose repertoire extends from old instruments to electronic music, and who is furthermore both charming and eccentric as a moderator. In that role, she acquaints the audience with the mostly sad lyrics of her home country, but not without mischievously adding that she sometimes gave them a more conciliatory ending. Re-interpretation and re-composition were the leitmotif that recurred throughout the program.
The experiment worked, thanks to the excellent young artists and their leader.

- 2009, Bludenz – Zeitung Heimat online - http://www.vn.vol.at/heimat/bludenz/2009-01-29/Bludenz.html


"An album that seems to burst from ideas and is still unpretentious and most entertaining."

When it comes to Jazz, I am a total Nackerbatzl (a butt-naked guy with no idea) that can’t distinguish Miles from Davis. The number of jazz albums that have left me stumped is numbered in legions. All the better to lay hands on an album that doesn’t drive home my inadequacies once again, and that starts from where I – the noise and poise-less idiot – am, without having to raise its voice (or equivalent). This album is one of those. The musician, who lives in Vienna, has made her mark as a recorder player, singer and electronic musician in various projects, be they old, new, experimental or fierce music. On her solo album, she lays out arrangements of Slovenian folk songs for her jazz quartet. It may not sound like the re-invention of the wheel, but it is a most fascinating endeavor, as “Oblaki so rdeci” far transcends simple “jazzification” of folklore. The two idiomologies are not forced into amalgamation, but placed into a much larger framework. There is room for the experimental and abstract - pieces have unexpected turn-arounds, and it all becomes wild, funny and snarky. The whole panopticum is tied together by the quality of the musicians and the intelligence of the arrangements -most of all, however, through Maja Osojnik’s voice, whose dark timbre makes me melt. An album that seems to burst from ideas and is still unpretentious and most entertaining. And now, a Kokta to that! - Stefan Sperlich für Skug, Dezember 2006


"Her voice – a phenomenon."

- On one head side a demure girls’ braid, on the other a shaven punk – Maja Osojniks outfit befits her music… Her voice – a phenomenon. Vocal and soft, screeching and acrid, sad and dark. Amazing the number of facets she reveals. This voice hits every last nerve. With some of these almost noise-like, quietly muffled sounds, she seems to imitate a recorder. She jumps from folk music to improvisation and back in a flash, without ever engaging in folklore jazz.. - Ilse Schneider, Kleine Zeitung, 2007


"unbelievable that someone who sings (folk) songs as melancholic as this would still have a cheerful air."

“All wreaths are limp, mine alone is green, for I dampen it with my tears” - unbelievable that someone who sings (folk) songs as melancholic as this would still have a cheerful air. - C. Wurmdobler, Falter 5/2007


"She always knows how to tell a story with a song"

- …just like singer Maja Osojnik, who represents the cultural blend of Slovenia with an abundance of colors and styles, all the while interlacing them with French chansons and folk songs. She always knows how to tell a story with a song (…) Osojnik is – in the truest sense of the word – unpredictably exciting, whilst the exceptionally good pianist Philip Jagschitz enhances the band’s performance even further.

- 2008, http://intimacy-art-gossip.blogspot.com/


"it is almost exclusively Slovenian folk songs that are at the heart of the interpretations on “Die Wolken sind rot” (The Clouds are Red)"

(…) it is almost exclusively Slovenian folk songs that are at the heart of the interpretations on “Die Wolken sind rot” (The Clouds are Red). The band weaves these wonderfully soft and melancholy melodies into a delicate mesh of jazz music, allowing them to keep their simple and touching character. With her unpretentious vocals, Maja Osojnik fosters these sensual nuances, full of atmosphere, and creates a poetic world view of penetrating intensity. (…)
- Jörg Konrad, Jazzpodium, February 2008


"Even in her voice, Osojnik remains as unaffected as a child"

Even in her voice, Osojnik remains as unaffected as a child; her interpretations of the folk melodies are unpretentious and straightforward, but her arrangements nevertheless boast all the more refinement and subtlety. A meticulously prepared, substantial début… - Andreas Felber on the new CD, Concerto 2007


Discography

CD references:
1)Maja Osojnik Band CRNE VODE /BLACK WATERS / SCHWARZE WASSER, CD/BOOK coming out in may 2010, released by Viennese Soulfood Records, Distribution: Hoanzl
2)Maja Osojnik Band „Oblaki so rdeci“ (die Wolken sind rot / the Clouds are red), 2006 released by Jazzwerkstattrecords, Distribution: Lotus

other CDs releases - go to my web
www.majaosojnik.com

my music was played a lot in autrian Ö1 - ORF radio,austrian television 0RF and slovenian RTV, Radio Student,
i have source information, that has been played as well in germany, finland, russia, last.fm
www.myspace.com/majaosojnik

Photos

Bio

Maja Osojnik
singer, recorder player, electronics, composer, performer, occasional visual artist

born in Kranj,1976, Slowenien, lives and works in Vienna, Austria

Maja made a name for herself in different musical fields, such as early music, contemporary, experimental, jazz, free improvisation and heavy music.
She completed with distinction her master studies in recorder and graduated in pedagogic sciences at the University of Music in Vienna, and further studied singing at the Conservatory Vienna Private University in Vienna.

She was awarded with awards and scholarships, among them "Publicity Preis 2007" from SKE (with Low Frequency Orchestra), Gradus ad Parnassum 2003, IYAP – EM 2004 (1. Preis with Ensemble MIKADO), „Voices“ Jazz Fest Wien Award 2005, Bank Austria Artist of the Year 2008, in 2009 she was awarded the Austrian state scholarship for composing. In 2010 she is awarded the mia award – award goes to women, living in Austria, with a background of migration, for their special achievements in different fields, such as art and culture, science, economy, research, humanitarian work, journalism...

During the last years she focuses more and more on her own compositions, songwriting, electronics. She composed music for theater, animation movie, and different ensembles. Some of her works are „Die glückliche Kindheit am Dorf“ (2007), „Songs from Mortagapenija“ (2008), „vor.über.nach“ (2008), „Doorways“ (2008), „yellow“ with frufru (2008), „white“ with frufru (2009), „a part of me is made of glas“ (2009), "little dream machine" (2010) for RSO Orchestra... and of course many songs for her band.

Around her, a similarly thinking and working group of wonderful musicians has gathered. With Philipp Jagschitz (piano), Bernd Satzinger (contrabass), Michael Bruckner (guitar), Clemens Wenger (accordion) and Mathias Koch (percussion), she arranges and composes songs that are based on old Slovenian folk songs and stories. Their contents touch on basic existential themes such as parting and include social critiques, speaking of war, greed and selfishness, on life stories: of chance, fate, happiness, unhappiness, of lucky accidents, of paths that occasionally cross and then even unite; they speak inescapably of death and of love. Here is a dark lake, full of the hidden, lost, or rejected; you fish around in it until you touch some thing; when you bring it to the surface, you hear a new story. While the songs are overshadowed by a heavy melancholia, they still don’t seem resigned, but instead find critical words. Maja sees herself as a narrator. She tells stories and uses all the elements she deems necessary for a good tale or atmosphere. Thus, the band moves capriciously between jazz, avant - garde, free improvisation and chanson, allowing for elements of simple folk music as well as rock music. Abstract electronic and concrete urban sound-scapes, free and musette colored structures can be heard.

Maja Osojnik Band gave Concerts and Interviews in Austria and abroad, among others, Balkan Fever Festival Vienna, Porgy & Bess, Birdland, Donauinselfest Vienna, Falterfest, Jazzwerkstatt Vienna, Jazz over Villach, Klangräume Ö1, Jazznacht Ö1, Jazzfestival Graz, Festival Carniola / Slovenia, Festival Lent Maribor / Slovenia, 48. Jazzfestival Ljubljana / Slovenia, Balkan Fever Festival London /Great Britain, Carinthischer Sommer, Wiener Konzerthaus, Remise Bludenz, Domimberg Graz, Glatt und Verkehrt Krems Austria. In 2010 the band is invited to play in Cultural Forum New York....

www.majaosojnik.com
www.myspace.com/majaosojnik