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Discography

"nach norden" - Release Spring 2009 on Traumton Records

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Feeling a bit camera shy

Bio

“nach norden” - ein Aufruf; ein Zeitpunkt; ein Gefühl; oder einfach nur eine Antwort. Die dazugehörige Frage ist der ideelle Kern des im Frühjahr auf Traumton Records erscheinenden gleichnamigen Debutalbums der Gruppe nachtlüx.
“Wohin zieht es uns?” singt Lea W. Frey, und sofort spürt man, dass sie damit nicht nur eine Liebesbeziehung meint. Es geht um Utopien; schmerzhafte, weil flüchtig-irreale, Tagträume. “nach norden” bleibt nicht die einzige Antwort: die Reise geht dorthin “wo sie singen”, “hinter’n horizont” oder an den “blättersaum, rissig und karg”, ins “nirgendwo”, dahin, “wo die wolken sich verschieben”.

Klangkünstler und Produzent Venezian webt diese Sehnsuchtsgesänge kunstvoll ein in einen komplexen, vielfarbigen Klangteppich: Freys vielstimmige Chöre, opernhaft gebrochen, bisweilen dissonant; präparierte Klaviere, singende Bässe, stampfendes Schlagwerk; Streichquartett, Weltraum-Sonar - dazu lässt er Messer tanzen, Uhren ticken, Züge rattern. Und immer wieder erklingt, versöhnlich, aber voller Wehmut, das Fender Rhodes.

Der Produzent und die Sängerin lernten sich 2003 kennen, beide auf der Suche nach dem Herzensprojekt. Seitdem sind in teils mühevoller, von Rückschlägen erschütterter, aber immer mit neuer, größerer Liebe und Energie wiederaufgenommener Arbeit die Songs für das Debut entstanden: Kleinode, denen man jede Minute ihrer langsamen, behutsamen Entwicklung anmerkt.
“nacht-lüx - nacht-licht: Mit dem Namen haben wir versucht, die uns und unserer Musik innewohnenden Zwiespälte auszudrücken,” erläutert Venezian, “wir sind als kreatives Duo ja ein ganz klassisches Gegensatzpaar, Frau-Mann, Mensch-Maschine. Und da wir uns als gleichberechtigt empfinden, gibt es häufig Reibungen und Differenzen - die kann man als Spannung in unserer Musik spüren.”

Diese Spannung empfindet man bei einem nachtlüx-Konzert beinahe körperlich: Wenn Lea W. Frey ihre warme Stimme stetig an- und abschwellen lässt - vom gebrochenen Flüstern zum verzweifelten Schreien und zurück - und Raphael Becker-Foss (dr), Marco De Vries (git), Bernhard Meyer (b) und Venezian (rhodes, laptop) in höchster Konzentration den Instrumenten ungeahnte Klangfarben entringen, dann hat man bisweilen das Gefühl, einer spirituellen Veranstaltung beizuwohnen: der Anrufung eines gemeinsamen Geistes, eines lange verlorenen Glücks, einer unerreichbar-verklärten Welt. Eine romantische Haltung, zweifellos, aber gerade daher hochaktuell: “oh, das tut so gut / aber wieso / geht es nicht ganz anders / als ganz anderswo?” fragt Lea W. Frey - und bringt damit die systematischen Irrwege, die innere Heimatlosigkeit ihrer zerrissenen, zerstreuten, ziellosen Generation nebenbei auf den Punkt.

Doch nachtlüx richten sich nicht ein in der Misere, der Blick ist janusköpfig auch immer in die Zukunft gerichtet. Der Weg mag beschwerlich sein, das Ziel unerreichbar, die Reise wird dennoch angetreten. Hoffen ist menschlich und alle Wege führen, alle Vögel ziehen, ja ohnehin nach norden.