Palko!Muski

Nous n’aurons pas nécessairement besoin de nous perdre dans des descriptions sans fin ou de citer les 13 titres de l’album STREET DESIRE, car deux mots suffisent à être précis et concis : Gogol Bordello. Point barre. L’univers du groupe zurichois ressemble comme deux gouttes de vin à ce que fait Eugene Hutz et ses compagnons. Une musique dansante, festive, avec des sonorités tziganes et balkaniques sur un fond rock. On rajoute une touche de Polka… forcément… Pas besoin d’être un génie pour comprendre la signification du nom du groupe. Et franchement le résultat de STREET DESIRE n’a rien à envier à Gogol Bordello. L’album est réussi du début à la fin et la qualité mélodique des Suisses est impressionnante. L’accordéon de M. Scarton nous invite au voyage, les airs nous donne envie de danser toute la nuit et l’ambiance chaude, accueillante nous ferait déboucher des bouteilles pour trinquer encore et encore jusqu’à rouler sous la table. Et parfois, quand il le faut, le groupe arrive toucher la corde de la nostalgie comme les Tsiganes savent le faire. Quel savoir-faire ! Bravo les gars ! - Lords of Rock

In einer verrauchten Gaststätte in Transnistrien sassen einst ein Jäger aus der Vojvodina, ein Schnapsbrenner aus Siebenbürgen, ein Freskenmaler aus Lemberg, ein Bienenzüchter von der Hohen Tatra und ein Hirte aus Chalkidiki an einem Tisch. Sie speisten und tranken, und bald darauf holte der Jäger seine Fidel hervor. Sie sangen die ganze Nacht hindurch – ohne dabei den vorzüglichen transnistrischen Wein zu vergessen –, und im Morgengrauen stand fest: Das Schicksal hatte fünf Seelenverwandte zusammengeführt, die fortan gemeinsam musizierend durch die Landen zogen.

Natürlich gibt es diese Band nicht wirklich. Aber deren Brüder im Geiste: Palko!Muski. Sie wandern auf ihren Instrumenten Mittel- und Osteuropa ab, zügellos, wild und ohne Rücksicht auf den Morgen danach. Ihr Mix aus Polka und Punk, aus Gypsy und Klezmer heizt jedenfalls mehr ein als jedes Gulasch und macht besoffener als Slivovice. In den kommenden Tagen satteln Palko!Muski ihre Esel und bitten zum Tanz. Im Gepäck dabei haben sie ihre neue Platte «Street Desire». Egeszegedre! - WOZ

Englisch gelernt hat Sänger Baptiste Beleffi in einer russischen Community. Weshalb der Schaffhauser seine Songs mit stark östlich geprägtem Akzent zum Besten gibt. Das passt zu den überaus eklektischen Klängen von Palko!Muski, die Balkan-Sound, Punk und Disco in der Absicht zusammenbringen, das Publikum zum Tanzen zu verführen. Weil das befreit. Konzerte seien für ihn eine Art Katharsis, erklärte der Künstler in einem Gespräch mit dem Schaffhau- ser Fernsehen. «Live kommt mein zwei- tes Ich zum Vorschein.» Ein Ich, das sich auf die nackte Brust schlägt und in aller Öffentlichkeit leidet, schwelgt und ge- niesst. Und zur Not auch mal brüllt.
Die fünfköpfigen Palko!Muski ziehen energiegeladene Musik auf, bei der sich verzerrte Gitarren, melancholische Läufe auf dem Akkordeon und pumpende Synthesizer-Klänge zur grossen Sause entladen. Auf ihrer aktuellen EP «Panik» verwehrt sich die Formation gegen jegliche Kontrolle, singt von Ab- hängigkeiten und beklagt die vielerorts herrschende Lethargie. Palko!Muski vereinen in ihren Liedern viel Freude und noch mehr Schmerz. Wie sagte doch ihr Vorbild Goran Bregovic? «Um normal zu bleiben, muss man ein wenig verrückt werden.» mig - Basler Zeitung – Kulturwoche

Baptiste Beleffi ha la mamma di origini italiane. A Basilea faceva parte del collettivo hip-hop Tempo Al tempo. Oggi é la mente che sta dietro il progetto Palko!Muski, un ensemble di musicisti e amici molto influenzati dalla
musica zigana e dalle sonorità provenienti dell'est dell'Europa. La parola d‘ordine di Palko!Muski é ballare. Il
risultato infatti é un melange di folk gitano con uno spirito punk al quale é difficile resistere, sia ascoltando i dischi che assistendo a uno dei loro concerti, dei veri sabba infuocati. Palko!Muski é come un frullatore in cui butti dentro di tutto e viene fuori una cosa difficile da descrivere, non perchè non esistono le parole, ma perchè va vissuta sulla pelle. Baptiste descrive il cabaret-show di Palko!Muski vodka-clash-erotik, un concerto che trascende il significato di festa, un'iniezione di energia per gente di ogni età, sesso, cultura e religione. Dopo l'album Street Desire, é uscito Panic (2014) un EP che contiene anche il divertente singolo Karharsis. In questa puntata la storia di un combo svizzero tutto da vedere! - RSI - Radiotelevisione svizzera

Die liveauftritte der Schaffhauser Band Palko!Muski sind legendär. Entsprechend gross war letzten Freitag
die Vorfreude der Konzertbesucher auf eine energiegeladene Show.
von Sebastian Babic

Nicht erst seit ihrem 2013er-Silvester- Gig in der Kammgarn weiss man um die Livequalitäten der Polka-Punker Palko!Muski rund um deren Bühnentornado und Frontmann Baptiste Beleffi Bescheid. Entsprechend aufgeladen durchschwebte scheinbar eine Wolke kollektiver Erwartungshaltung am vergangenen Freitag die schnapsgetränkte Clubluft des TapTab. Die zahlreich erschienenen Zuschauer sollten nicht enttäuscht werden.
Kaum zwei Akkorde waren nötig, nachdem die Band mit jovialer Verspätung die Bühne betreten hatte, bis sich diese Wolke in einem Uptempogewitter über dem Bühnengraben entlud.
Beleffis ansteckende Energie am Mikrofon schien der letzte Funke zu sein, der nötig war, um die Besucher unkontrolliert auf der Tanzfläche pogen zu lassen. Ungewöhnlich eigentlich, da man den Sänger abseits der Bühne als ruhigen, beinahe apathischen Zeit- genossen wahrnimmt. In vergangenen Interviews bezeichnete Baptiste Beleffi die Bühnenshows der Musiker denn auch als seine persönliche Katharsis; als seinen Weg also, innere Konflikte auszuleben.
Neue EP «Panik»
Dieses Motiv zieht sich auch durch das kürzlich veröffentlichte Minialbum «Panik» hindurch, dem zweiten, sechs Songs starken Studiotonträger der Schaffhauser Band. Bereits im November veröffentlichte das Gespann die erste Videosingle der «Panik»-EP mit dem Titel «Katharsis». Im Video sieht man Beleffi, verfolgt von Zuschauern, ein Auto stehlen, um anschliessend eine Pokerrunde in einer Wohnung zu überfallen.
Sein Raubzug gipfelt in einer Kon- zertszene auf offener Strasse, in der er dem Publikum seine Botschaft «It’s my katharsis, my liberation (...) my balletdance of resistance» («Es ist meine Katharsis, meine Befreiung, mein Ballettanz des Widerstands») entgegenschreit.
Der Sound von Palko!Muski erin- nert nur noch marginal an traditionelle Zigeunermusik. Lediglich Instrumentalzitate und der russische Englischakzent des Frontmannes bilden noch eine vage Verbindung zu den leiderfüllten alten Melodien und Gesängen der Roma. Vielmehr scheint die musikalische Inspiration der Band vom Sound grosser, osteuropäischer Gipsy-Orchester wie jenem des legendären Goran Bregovic herzurühren. Versetzt mit englischen Texten, einer ausgeprägten Rockattitüde und typischen Polkarhythmen bildet die Musik allerdings den perfekten Klangteppich für ekstatische Live-Gigs, wie jenen vom vergangenen Freitag. Aufgenommen, digitalisiert und auf CD gepresst wirkt die Musik allerdings eingesperrt, beinahe zahm. Vor allem im Vergleich zur wilden Energie, die sie in einem Club oder Konzertsaal freizusetzen vermag.
Euphorie und Ekstase
In der Zwischenzeit hatte sich Beleffi bereits sein Hemd vom Leib gerissen. Keine drei Songs nach Beginn des Konzertes springt der Frontmann vom Bühnenrand auf die Monitorboxen und wieder zurück, lässt das Publikum in die Knie gehen, um es im richtigen Moment wieder hochschnellen zu lassen, springt mit in die Höhe gereckter Faust
mitten auf die Tanzfläche und donnert heiser seine Texte ins Mikrofon. Das Publikum dankt es ihm mit selten gesehener Euphorie und Ekstase – wohl mit eben dieser persönlichen Katharsis, dieser kurzzeitigen Befreiung vom Korsett verdrängter Emotionen. - Schaffhauser Nachrichten