Virtuosen und musikalischen Individualisten in der Grazer Oper

Nach einem Konzert von "Scurdia" ist nichts mehr, wie es vorher war. Dienstag fegt der musikalische "Cirque du Schirmer" wieder virtuos durch die Grazer Oper.

Herr Schirmer, das von Ihnen gegründete Ensemble "Scurdia" ist eine ständig wechselnde Truppe mit Virtuosen und musikalischen Individualisten aus allen Ecken und Enden der Welt. Gibt es da eigentlich ein Programm im herkömmlichen Sinn?
MARKUS SCHIRMER: Nein. Weil eben nichts davon herkömmlich sein soll. Der große Reiz von "Scurdia" besteht ja darin, dass sich hier gänzlich unterschiedliche Musikstile, die zumeist für unvereinbar gelten, mit Improvisationslust nicht nur verzahnen, sondern immer wieder völlige neue musikalische Wege öffnen.

Das Ergebnis ist immer wieder unerhört, im schönsten Sinn.
SCHIRMER: Ja, das hoffe wir alle. In eurer Zeitung wurden wir als musikalischer Cirque du Schirmer bezeichnet, ein ehrendes Kompliment. Wir versuchen, Musik-Trapezakte zu machen, ohne Netz, das wäre ja widersinnig.

Eure Musik ist eine Fusion aus allem, was Klang und Emotion hat. Sie ist auch weitaus mehr als die gängige und oft begrifflich überstrapazierte Weltmusik?
SCHIRMER: Auf jeden Fall. Bei allem großen Respekt vor so genannter World Music: Diese ist doch geographisch eingeengt, ob sie nun aus Kuba, Afrika oder Asien kommt. Bei uns kommt sie von überall, zugleich. Wir wissen bei unseren Konzerten selbst nie genau, was passiert. Ein Musiker greift ein Thema auf, andere versuchen, zu reagieren, auch mit Ironie, Spielwitz, schrägen Einlagen. Es herrscht völlige multikulturelle Offenheit. Wir harmonieren auf allen Ebenen. Es wäre schön, würde das auch so verstanden.

Gibt es nicht zuweilen auch Probleme mit Puristen, wenn der Parade-Klassik-Pianist Markus Schirmer der globalen Improvisation Flügel verleiht?
SCHIRMER: Weiß ich nicht. Mir waren und sind diese Freiläufe wahnsinnig wichtig. Und wenn ich in Kürze eine Beethoven-Sonate spiele, dann frage ich mich nicht, wie sie vor 200 Jahren geklungen haben könnte, sondern wie sie für mich klingen soll und muss, exakt an dem Abend im Jahr 2009, an dem ich sie spiele.

Beim Konzert wird auch die erste "Scurdia"-Live-CD präsentiert?
SCHIRMER: Ja. Wobei die Musik jetzt sicher schon wieder ganz anders klingt. Das ist eben auch der Reiz von "Scurdia" - dass es sich ständig um musikalische Momentaufnahmen handelt.

Eine Wunschfrage: Wie sollte das Publikum denn das "Scurdia"-Konzert verlassen?
SCHIRMER: Fröhlich, glücklich, aufgeputscht. Und mit dem Wissen, wie viele Gemeinsamkeiten es doch auf dieser Welt geben kann. - KLEINE ZEITUNG

How many artists of diverse nationality, musical styles and Audix microphones can you fit onto one stage? International music group Scurdia is committed to answering this question!

Scurdia was formed by Austrian piano virtuoso Markus Schirmer with his artistic alter ego - oriental Oud Master Risgar Koshnaw, Scurdia is an eclectic group of musicians from Austria, Armenia, Bosnia, Iran, Iraq, Netherlands, USA, and Venezuela who together skillfully and artfully blend diverse world music styles into an eclectic, hectic and wonderfully entertaining musical mélange. Schirmer describes their sound as "A blend of middle eastern folk, jazz, soul, funk, ethnic, Austro and of course, classical music"!

In a live concert series recorded earlier this year at the Opera House in Graz, Austria, Audix mics were used extensively for vocals and for miking a myriad of instruments including percussion, tuba, accordion, strings, reeds and woodwinds.

D Series dynamic mics were used liberally for percussion and Leslie (Hammond B3). The CX112 condenser mics added top-end coverage throughout the performance. The ADX60 Boundary mic was used on cajon and percussion box, while a clip-on ADX20i covered the tuba.

Hussein Zahawy's daf (giant tambourine) performance was so singular and essential to the sound of Scurdia, that it alone was meticulously miked with a D4, a pair of M44 miniature condenser mics and an ADX10 miniature lavalier condenser mic.

Vocals were covered with HT2 headset condenser mics. However vocalist Nataša Mirković-De Ro utilized the T367 wireless system with the OM7. The additional vocalists used the OM6 microphones.

Schirmer's concert grand piano received the well-deserved grand treatment - a pair of SCX25A large diaphragm condenser mics and an i5 for top-end flavor.

The current roster of musicians in this remarkable world-wide ensemble includes:

Markus Schirmer, Austria - Piano (SCX25A , i5, HT2 wireless)
Risgar Koshnaw, Iraq - Oud, vocals ( OM6 )
Ismael Barrios, Venezuela - Percussion (D2 congas, CX112 overhead, ADX60 cajon) )
Mario Berger, Austria - Guitar (DI)
Marina Bkhiyan, Armenia - Violin (HT5)
Jon Sass, USA - Tuba (ADX20i)
Christian Bakanic , Austria - Accordion, styrian harmonica, vocals (OM6)
Nataša Mirković-De Ro, Bosnia - Vocals (OM6 on wireless)
Sophie Abraham, Netherlands - Cello (DI)
Franz Kreimer, Austria - Hammond b3 (D2 top, D4 bottom)
Hussein Zahawy, Iran -Ddaff (D4, M44, ADX10)
Richie Winkler, Austria - Sax, clarinet oriental (D4)

Scurdia is set to release their new DVD recorded live at the Opera House in Graz, Austria momentarily. You can watch a preview of this remarkable ensemble's live performance at:

http://www.youtube.com/watch?v=SpVvIICjdfw. - AUDIX

see attached link - BOX

Sie rauben (den Atem). Stehlen (sich in Ohr und Herz). Stiften Aufruhr (im Publikum).
Es gilt die Unschuldsvermutung. Wobei: So ganz unschuldig ist die illustre Bande "Scurdia" freilich nicht,
vor allem die Bandenführer Markus Schirmer (Klavier) und Risgar Koshnaw (Oud/Laute) haben es nämlich nicht nur künstlerisch faustdick hinter den Ohren.

Davon konnte man sich nach dem obersteirischen St. Gallen zum nunmehr vierten Mal auch im Grazer Opernhaus überzeugen, wohin die musikalische Eingreiftruppe ihre "Klassiker" wie den köstlichen "Kurdish Cowboy" im Vollgalopp ebenso mitbrachte wie neues Material - inspiriert auch von einer mit Dias von Christian Jungwirth dokumentierten Filmexpedition des Ensembles in die kurdisch-irakische Heimat des Wahlgrazers Koshnaw.

Für diese wunderbare Multikulti-Melange muss man glatt zum Sprachbastelbuch greifen:
Lateinafrokanisches Feuerwerk und mazedonische Siebenachterbahn begeisterten ebenso wie Mozartango oder Copacapaganini. Und wäre aus Schirmers famosem Tentett unfairerweise einer hervorzuheben, dann Gitarrist Mario Berger (Foto) mit seinen Hummeln in den Fingern und dem Swing in den Venen.
Stehende Ovationen, dabei wären die meisten wohl am liebsten vor "Scurdia" gelegen.

MICHAEL TSCHIDA - KLEINE ZEITUNG