thee

“Are thee obsessed?” Diesen Satz fanden wir immer wieder unter den Blog-Kommentaren. Der Sound von thee, die Website, das Video zu Transister, die Künstlernamen – all das fügte sich zu einem Gesamtkunstwerk. Im Interview mit Dadaesque Soma versuchen wir herauszufinden, wie thee tickt.
Wie ist thee entstanden?
‚thee‘ wurde 2005 von Dadaesque Soma, seines Zeichens Poet und Sänger der Band, Doc Waggy, ehemaliger Keyboarder, jetzt Gitarrist von ‚thee‘ und dem Gitarristen und Musiker Von Schallhaller, gegründet und ist seitdem auf sechs fixe Mitglieder (Moses Thoughtsgrave/Bass, Thomas Schütz/Piano, Synthesizer und Jay Kovski/Drums) gewachsen. Anfangs war das Konzept der Band eigentlich als eine Art Minimal-Electronica-Projekt mit Gesang und Gitarrenbegleitung gedacht. Aber es hat sich im Laufe der Zeit herausgestellt, dass wir uns musikalisch freier bewegen wollten und das Ganze mit Drumcomputer eher mehr eine Einschränkung, als Freiheit war. Mit zunehmender Anzahl an Musikern sind immer mehr in Richtung Postpunk gesteuert. Aber das psychodelische Element, das in der Musik von ‚thee‘ schon immer zu finden war, ist geblieben. Und dank unseres Zuwachses an Bass, Piano und Drums klingt das Ganze noch mehr nach Weltuntergang. So soll es sein!
Wie klingen thee, und was macht euch so besonders?
Am besten hat es Von Schallhaller ausgedrückt: „Es ist als ob Iggy Pop und die Doors sich verabredet hätten, um eine gemeinsam eine Flasche Gin zu leeren.“ Darunter verstehen die Meisten eine grobe Selbstüberschätzung unsererseits, aber eigentlich soll es dem unbedarften Zuhörer mit etwas Vertrautem die Entscheidung erleichtern, ob er sich ‚thee‘ anhören will oder nicht.
Das was ‚thee‘ besonders macht ist die Möglichkeit sich einfach mit uns zu fallen und von uns mitreißen zu lassen. Diejenigen, die sich auf das Abenteuer einlassen, haben von dieser Erfahrung nur Gutes berichtet!
Wo seid ihr bisher schon aufgetreten?
Die meiste Zeit über sind wir in Wien, Niederösterreich, Burgenland und Steiermark an den verschiedensten Orten zu hören und zu sehen gewesen.
Welche Tipps könnt ihr anderen Bands geben, wie man zu den ersten Konzerten kommt?
Tipps gibt es keine! Man kommt nur durch ein Prinzip an das, was man haben möchte: Hartnäckigkeit. Der Rest ist eine Hure, namens Zufall.
Was steht in Zukunft bei euch an?
Zur Zukunft kann ich nichts sagen, da die Gegenwart gerade unsere gesamte Aufmerksamkeit in Beschlag hat: Unser erstes Album ist fertig. Es heißt „Obsession with a Tongue“! Wir suchen noch nach dem passenden Label dafür. Auch Hilfe von außen, managementtechnisch, wäre auch nicht schlecht: Wir würden gerne herumtouren, neue Erfahrungen und Eindrücke sammeln, uns mehr auf das Schaffen konzentrieren. Wenn ihr das bitte so weiterleitet … (Anm: Ja gerne! Liebe Labels, bitte meldet euch – wir wollen das hören!)
Was hat euch zu SupportedBy gebracht?
Wenn du, als Band, weiterkommen willst musst du nach Möglichkeiten suchen, wo du auftreten und deinen Bekanntheitsgrad erhöhen kannst. Das Internet ist voll damit und ihr wart eine davon! Aber prinzipiell ist SupportedBy eine sehr gute Idee für Bands, die hungrig nach Bühnenluft sind.
Ihr habt eine wunderschöne eigene Website, seid auf facebook und myspace aktiv. Wie wichtig ist dieser Online-Kontakt mit den Fans?
Wir, persönlich, halten eigentlich nichts von virtueller Gesichtsbadscheisse und dem Sozialporno für jedermann, wo du dich selbst zum Stalker und Voyeur machst. Aber selbst in Zeiten wie diesen und Angesichts der Tatsachen, bist du eigentlich dankbar für Möglichkeiten dich, als Musiker und deine Musik präsentieren zu können.
Sicher, Kontakt zu den Fans ist wichtig und kann mitunter sogar eine durchwegs positive Erfahrung sein, aber wir bevorzugen eher eine altmodische Mail oder einen handgeschriebenen Brief, den nicht ein jeder lesen oder kommentieren kann.
Was waren für euch Highlights der Bandgeschichte?
Vor zwei Wochen (12.10.) haben wir das erste Mal in London gespielt – die Engländer waren sehr angetan von uns und wirkten nach dem Auftritt fast schon beleidigt, als sie herausfanden, dass wir nur wegen einem Konzert dort waren. Wir planen aber wieder dorthin zu reisen und dort einen längeren Aufenthalt mit vielen Konzerten zu veranstalten. Nur wie und wann, können wir noch nicht sagen.
Wie kam es zu dem London-Gig??Und wie ist das Londoner Publikum so?
Dank Lou Noir, einer Künstlerin und guten Freundin. Sie veranstaltete einen Abend in den Stables in Camden mit Bands, Visual Arts und Theater und hat uns gefragt, ob wir kommen möchten. Und wir wollten!
Vom Gefühl her würden wir sagen, dass in England eine ganz andere Mentalität vorherrschend ist, was die Musik anbelangt. Das ist weder gut noch schlecht! Aber du kommst dir dort nicht so dämlich vor, wenn du in Englischer Sprache singst und die Band auch im selben Laut präsentieren willst, ohne das dir ein „Heast, Oida, red Deitsch!“ an den Kopf geworfen wird.
Auf eurer Website findet der Besucher, der lange genug herumstöbert, ein sehr cooles Video. Was ist die Story dazu? Waren die Dreharbeiten sehr aufwändig?
Die Geschichte bei ‚Transister‘ ist wie bei jedem Song von uns Realität, die zur Fiktion wird und schlussendlich zur Eskalation mutiert. Ich finde für jede Hintergrundgeschichte zu einem Song von uns immer eine andere Interpretationsmöglichkeit. Wenn ich nach einem Monat nochmal dazu befragt werden würde, wäre es sicher wieder eine andere Erklärung. Aber für jetzt sage ich mal, dass es sich dabei um eine Art Hommage an Alice im Wunderland mit Transistor-Logik handelt.
Wir haben es an einem Wochenende unter einen immensen Zeitdruck und mit den uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten in einem aufgelassen Kino gedreht. Aber dank großartiger Unterstützung, durch Freunde, war es, überraschenderweise, dennoch realisierbar.
Was sollten wir sonst noch unbedingt über thee wissen und weitererzählen?
we are thee – you are not!
Ich denke, das sagt alles und nichts!
Ihr mögt Iggy, die Doors und Gin? Oder auch ganz einfach nur besonders gute Musik aus einer ganz eigenen Welt? Dann seid ihr bei thee genau richtig. Hier noch mal, schön übersichtlich, alle Onlineprofile von thee – anhören, ansehen und weitersagen! - Supported By

Love ‘thee’ – hate ‘thee’. Everyone here can decide on love or hate. 8 questions – 8 answers of the band of the month will shed light on ‘‘thee’’ themselves, their world/music domination and disguises.

Who are ‘thee’? What is ‘thee’? Which sentiment is ‘thee’?
‘thee’ is an archaic pseudonym or a cup of tea in Netherland. Short, concisely, easy to keep in mind, but hard to pronounce. In this case ‘thee’ is a band, but can be seen as everything and anything else from our point of view. ‘thee’ is the feeling of mass culture but at the same time it is the isolation in it.

We are ‘thee’, you are not – Why not?
This statement is an antagonism in itself. It could be a question which we ask the world. And in the end it is a riddle for ourselves. It is a question of our existence: we are trying to confuse you, so that you are not even yourself anymore. And concerning ‘why not’ we all should think over it for a long time.

Implies ‘thee’ more than what you can find on leo.org if you type in the term?
If you are just referring to the definition of it and confine your search only to this website … no!

Would you like to introduce yourself or would you like to remain mysterious like you appear on stage?
On stage as in real life we are six different characters. Like the six sides of a dice; everyone of us is looking into a different direction but finally completes the ensemble.
We are just using the fact, what is shown on stage will be regarded as staging. But automatically the acceptance and the space enlarges for notional projections. Thereby associations arise accidentally and reality takes a step back.
But altogether we reserve the right to stay mysterious. But who is smarter than us will refer.

Hosted by ‘thee’ – which songs would you play?
Our wish list is long. The question should be: which not?

What is success in music for you?
It depends on what your own definition of success is? Our current experience of success has been of humble nature. In the beginning we are mostly faced with certain scepticism or we are even largely underrated, if you haven’t heard or seen anything about us. But that is in the nature of things. But it can also mean that not everybody can imagine where to put the genre electronic Post-Punk. But in the end our concept always merges into itself.
Humans with courage and character are always weird to others.
For us success necessarily can not be equated with prestigious gigs or awards; we leave the elation of mass culture to those who want it. Primarily you don’t perform just for yourself, but to the same degree for your audience, but only if the former works out, the second catches on.
The ideal is when the audience enjoys it too.


Your stage-clothes suggest British influence – do you have any or where does your (musical) influence come from?
We don’t believe that England owns the monopoly on uniformed bands. But a disguise makes it easier to slip into the character that represents you on stage. To concretize influence is impossible, because you are constantly exposed to it. It can be the song you are listening to or it spooks in your mind. It can be the book that you thumb through. Everything is influencing. The point is you don’t notice it at all, when you are writing a song.

What are you plans, will you ever seize to music-dominaton or is this not your intent at all?
Are our plans for domination that obvious? But before that happens we need to record an album. And then we’ll see …
As is well-known, freedom doesn’t dominate. And because freedom is the most important thing to us, we don’t want to take it away from our competitors. Most things go without saying. - Anna Obermeier

Saturday, 03. October 2009

Love Thee - Hate Thee. Und über Liebe und Hass darf hier jeder selber entscheiden. 8 Fragen - 8 Antworten zur Band des Monats geben Aufschluss über Thee, Welt/Musikherrschaftspläne und Verkleidungen.


Wer ist Thee? Was ist Thee? Welches Gefühl ist Thee?
Thee ist ein archaisches Pseudonym oder eine Tasse Tee in Holland. Kurz, prägnant, leicht zu merken, aber schwer auszusprechen. Thee ist in dem Fall eine Band, kann aber von unserem Standpunkt aus gesehen auch alles und jeder sein. Thee ist ein Gefühl von Masse aber zeitgleich auch Isolation in derselben.


We are Thee, you are not - Warum nicht?
Dieses Statement ist eigentlich ein Widerspruch in sich. Es könnte dann aber auch eine Frage sein, die wir an die Welt stellen. Und zu guter letzt ein Rätsel für uns selbst. Außerdem ist eine Art existenzielle Grundfrage. Die freie Übersetzung, in diesem Falle gänzlich aus dem direkt kontextuellen Zusammenhang mit uns, als Thee, gerissen: Wir machen dich zu dem, das du bist, also bist du dadurch eigentlich nicht mehr du selbst.
Eine Frage nach dem Grad der gelungenen Abgrenzung zwischen sich selbst als Individuum und der Welt, den Einflüssen von außen, die man an sich ranlässt, wie weit man die zulässt, wie weit du dich selbst verändern und lenken lässt; ob dich die Welt formt, oder du die Welt formst. . Über das 'warum nicht' sollte wir alle einmal sehr lange nachdenken.


Bedeutet "Thee" mehr als das, was man auf leo.org findet wenn man den Begriff eingibt?
Wenn man es rein auf die Begriffsdefinition bezieht und die Suche nur auf diese Webpage einschränken würde ... nein!


Wollt ihr euch vorstellen oder so geheimnisvoll bleiben wie ihr auf der Bühne wirkt?
Wir sind im normalen Leben wie auf der Bühne sechs unterschiedliche Charaktere. Wie etwa die sechs Seiten eines Würfels; es blickt jeder in eine andere Richtung und vervollständigt schlussendlich trotzdem das Ensemble.
Wir nutzen lediglich die Tatsache, dass, was auf einer Bühne gezeigt wird, vom Zuseher von vornherein gerne als Inszenierung aufgefasst wird. So vergrößert sich automatisch die Aufnahmebereitschaft und Fläche für gedankliche Projektionen. Dadurch entstehen im Grunde unbeabsichtigte Assoziationen, fiktive Rollen und die Wirklichkeit tritt einen Schritt zurück.
Aber alles in allem behalten wir es uns einfach vor einstweilen geheimnisvoll zu bleiben. Aber wer schlauer ist als wir, liest es einfach nach.



Hosted by Thee - welche Songs spielt ihr?
Unsere Wunschliste wäre lang. Die Frage müsste eher lauten: Welche nicht?


Was ist für euch Erfolg in der Musik?
Kommt darauf was man darunter versteht. Unsere momentanen Erfolgserlebnisse waren bisher bescheidener Natur. Es fängt damit an, dass man uns anfangs immer mit einer gewissen Skepsis begegnet oder uns sogar weitgehend unterschätzt, wenn man von uns noch nie vorher etwas gehört oder gesehen hat. Was aber in der Natur der Sache liegt. Oder auch daran liegen könnte, dass sich der einzelne unter der Genre-Bezeichnung elektronischer Post-Punk nicht so wirklich etwas vorstellen kann. Schlussendlich ist unser Konzept immer noch aufgegangen.
Menschen mit Mut und Charakter sind den anderen immer etwas unheimlich.
Für uns ist Erfolg nicht unbedingt mit prestigeträchtigen Auftritten, oder Auszeichnungen gleichzusetzen; die Begeisterung der Massen überlassen wir dem, der sie haben möchte. Man spielt zwar nicht in erst Linie für sich selbst, sondern in gleichem Maße fürs Publikum, aber nur, wenn Ersteres hinhaut, kommt auch Zweiteres gut an.
Ideal ist, wenn die Zuhörer auch noch Gefallen daran finden.


Eure Bühnenkleidung suggeriert britische Einflüsse - habt ihr die, oder was sind überhaupt eure (musikalischen) Einflüsse?
Wir glauben nicht das Großbritannien das Monopol auf uniformierte Bands besitzt. Aber eine Verkleidung macht es leichter in den Charakter, in dem wir uns auf der Bühne präsentieren, zu schlüpfen. Einflüsse zu konkretisieren ist nicht möglich, da man diesen ständig ausgesetzt ist. Es kann das Lied sein, das du gerade hörst oder nur in deinem Kopf herumgeistert. Es kann das Buch sein in dem du gerade blätterst. Alles ist beeinflussend. Der Witz an der Sache ist, dass du das gar nicht bemerkst, wenn du gerade einen Song schreibst.



Wie lautet euer Plan, die Musikherrschaft an euch zu reißen - oder habt ihr das gar nicht vor?
Sind unsere Herrschaftspläne so offensichtlich? Bevor das passiert sollten wir erstmal eine Platte aufnehmen. Und dann mal sehen.
Bekanntlich herrscht die Freiheit nicht. Und, weil ebendiese bei uns einen sehr hohen Stellenwert hat, möchte wir sie der Konkurrenz sicher nicht nehmen. Denn, manche Dinge erledigen sich von selbst. - Anna Obermeier