The Unborn Chikken Voices
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"Rezension - Pay To Play EP"

Warum soll eine Band heute noch ein Album veröffentlichen, ein Label suchen und die bereits ausgetretenen konventionellen Pfade des Biz noch mehr auslatschen? Das haben sich die "Ungeborenen Hühnerstimmchen" nach ihrem 05er Debut "We don't play guitars" gefragt und - wen wundert's? - eine unkonventionelle Antwort gefunden. Wobei was heisst schon unkonventionell bei einer Band, die zwar keine Gitarren spielt, das aber sehr heftig? Bei einer halben Punk-Band, die sich als Sergeant Peppers Lonely Hearts Band ablichten lässt...Die Lösung für UCVs Problem - ein Album, das keines ist... Die vorliegende Scherbe "Pay to play" bietet wie es sich für eine EP gehört fünf Songs plus Bonustrack und wurde unter Jolly and the Flytraps Label Noman Records produziert. So weit so gut. EPs gibt es aber doch schon... Die Unborn Chikken Voices bieten entsprechend mehr - sozusagen eine CD auf Raten. Mit "Pay to play" wurde nämlich letzten Dezember der erste Teil einer Trilogie uraufgeführt. Die weiteren EPs sind für Frühling und Sommer angesagt und werden dem treuen UCV-Fan nach Registration auf der Band-Site nachgeliefert. Und das zu einem Einheitspreis von 5 lumpigen Franken pro EP plus 5 Franken fürs Booklet. Dieses Stück Karton bietet konsequenterweise bereits Platz für alle drei Scherben und erlaubt der Band exklusiv mit dem Slogan "Buy one - get three" zu operieren. Damit haben Schmid/Zeder/Liembd/Wigger das Rad wider Erwarten tatsächlich neu erfunden und können vielleicht sogar die ins Bodenlose absackenden Absatzzahlen von CDs auffangen. Auch musikalisch hat das Konzept bereits inspirierend gewirkt. Denn obwohl die Nicht-Nicht-Gitarrenspieler ihre Wurzeln nicht (nicht) vergessen haben, halten neue Klänge Einzug in den typischen Kick-Ass-Sound der UCV. Besonders im Bonustrack frönen die Hühner dem Elektronischen in nicht (nicht) geahnter Konsequenz. Und sie machen im Begleittext auch gleich klar, dass dies nicht (...) einmalig bleiben wird. Straighter Gitarrenrock begibt sich also auf eine Reise ins Ungewisse. Wobei - diese Band war noch nie auszurechnen und wird es auch nie sein. Da lachen ja die Hünhner - wenn das aufgeht... - www.trespass.ch / 23.01.2008


"Rezension - We Don't Play Guitars"

„We don’t play guitars“ stellen die vier Jungs um Bandleader und Sänger Marco Liembd von Beginn weg klar – so haben sie schliesslich auch ihren ersten Longplayer getauft. Bleibt die Frage, wie Gregi Zender (guitar), Stee Schmid (bass) und Dave Wigger (drums) das, was sie auf ihre erste Scheibe gepresst haben, denn nennen würden. Um den Ausdruck Gitarrensound kommen die Luzerner Jungs kaum herum. Klingen tuts ganz einfach und subjektiv toll – musikalisch bewegen sich die unborn chikken voices in Richtung von straightem und tightem, auf den Punkt gebrachten Brit Rock, vergleichbar vielleicht mit den Hives. Trotzdem: Alle Versuche, die Hähne einem bestimmten Stil zuzuordnen, scheitern – finden sie. Damit liegen sie gar nicht so falsch, meine ich: Druckvoll, und doch eine Spur dreckig, aber gleichzeitig tonmässig immer überkorrekt. „Meh Dräck“ sucht man auf dieser Platte vergeblich. „We don’t play guitars“ indes bezieht sich auf etwas anderes: Das Prädikat „Gitarren-Spielen-Können“ sollen sich andere auf die Fahne schreiben; die Jungs von the unborn chikken voices sind an solchen Titeln nach eigenen Aussagen nicht interessiert. Genauso klingt auch ihr Gitarrenalbum: ungebunden und reduziert. „Im Mittelpunkt steht eine gute Zeit für das Publikum, das Mittel zum Zweck sind die Songs“, hält die Homepage fest. Von komplizierten Songsarrangements oder Ausbrüchen auf den Instrumenten scheinen die vier nichts zu halten. Seit 1999 spielten die ungeborenen Hühnerstimmen eigenen Angaben zufolge über 100 Gigs im In- und Ausland. Unzählige Demos hätten den Weg zum ersten Longplayer „we don’t play guitars“ geebnet. Die Hähne verstehen sich als einfache Rock ’n’ Roll-Band: „Yes, you’re goddamned right – it’s rock’n’roll“, prangt neben „Jesus loves the unborn chikken voices“ im Booklet. Ganz schön unverfroren, mit der christlichen Obrigkeit für den eigenen Sound zu werben, zumindest, wenn man ansonsten keine Titel für sich in Anspruch nehmen will. - www.trespass.ch / 28.11.2005


"Rezension - From A To B And Back Again EP"

Mit ungewöhnlichem Slogan warben The Unborn Chikken Voices unlängst für die Plattentaufe des zweiten Teils ihrer aktuellen EP-Trilogie: "Es spielt nur die halbe Band, also kostet es auch nur den halben Eintritt!" Hinter diesem Satz verbergen sich aber nicht Auflösungserscheinungen sondern ein modernes Rockband-Konzept. Wie beispielsweise auch Da Sign and the Opposite kann man UCV mittlerweile nämlich nicht einfach mehr nur als Band buchen, sondern auch als DJ-Kollektiv. Die Chikken-Voices-DJs Jonny Dollar und The 50 Cents erklären die Vorteile der Mehrfachbuchung wie folgt: "...damit wir nach unserem Gig mit Einheizen grad weitermachen können!" Unterstützt werden die beiden auf der Bühne nach wie vor von Sänger Marco Liembd und Gitarrist Gregi Zeder - üblicherweise... Nicht aber an der Plattentaufe vom vergangenen 8. Mai. Dort reduzierten sich die Poulets nämlich auf ein Duo, das unter anderem "alte Hits nur mit Hilfe weniger Tasteninstrumente" zum Besten gab. Nicht schlecht für eine eigentliche Punk-Band! Die Reduktion, die nicht nur das Lineup sondern mehr und mehr auch die UCV-Musik beeinflusst, beschäftigte die Ungeborenen Hühnerstimmen denn auch hauptsächlich in den letzten Jahren. Frappante Resultate zeigen sich ganz besonders in den mitsamt Text rückwärts abgespielten (!) Bonustracks... - www.trespass.ch / 08.05.2008


"The Unborn Chikken Voices – im "Exil" in Bern"

Einfach, einfacher, the unborn chikken voices... Ich hab sie getroffen, die vier Mannen aus Luzern, im „Exil“ in Bern. Als Support von den Chocolate Rockets heizten die Hühnerstimmen im ISC die Meute an – mit schlichtem, simplen Rock’n’Roll, ohne grosses Drumherum in musikalischer Hinsicht. Aber auf der Bühne von Visuals aus den 50er Jahren.„Nichts Kompliziertes“ wollten die Jungs soundmässig auf die Beine stellen, erklären Gitarrist Gregi Zeder und Sänger Marco Liembd nach der Show im Interview. Sieben Jahre haben sie als Team mit Stee Schmid und Dave Wigger auf dem Buckel. „Das ist die längste Beziehung, die wir alle bisher jemals eingegangen sind“ , meint Marco.

...und später im Gig etwas légèrer
In dieser Zeit haben die vier über 100 Gigs im In- und Ausland über die Bühne gebracht. Konzerte wie das Tourfinish mit Krokus 2003 haben Spuren hinterlassen – und Früchte getragen: Im vergangenen Oktober erschien ihr erstes Album „We don’t play guitars“ – dass sie aber durchaus Gitarre spielen, davon konnten sich die ISC-Gänger überzeugen. „‹We don’t play Guitars›“ ist ein extremes Gitarrenalbum, aber nichts Ausgefallenes. Wir wollten nichts Neues erfinden“, setzt der Sänger zu einem Erklärungsversuch an. Live, davon ist Liembd überzeugt, sei ihr Sound sowieso besser. Die vergangenen Jahre hätten aber nicht nur in dieser Hinsicht gefruchtet: „Wir wissen heute, was wir machen wollen und was nicht“, halten die beiden Songschreiber im Gespräch unter sechs Augen fest. „Das Ziel war immer, einfache und direkte Musik zu machen, Rock’n’Roll halt.“ Liembd verdient sich seine Brötchen auch abseits der Bretter, die die Welt bedeuten, mit Sound. Als Musikredaktor für Virus mischt er sich viel in das Bandgeschehen ein: „Ich motze extrem viel rum. Im Radio geht’s halt drum, abzuschätzen, ob nun ein Song scheisse ist, oder nicht.“ Dieses Wissen prägt denn auch das musikalische Schaffen der Luzerner, „ist aber eher produktiv,als mühsam“ attestiert Gregi seinem Bandkollegen vorsichtig. Mehr von den unborn chikken voices, Marco und Gregi live und in voller Länge, gibts am 23. diesen Monats im Radio-Issue von Trespass.ch, zwischen 20 und 22 Uhr auf Radio Emme. - www.trespass.ch / 08.01.2006


"Den Rock’n’Roll zurück in die Disco bringen"

The Unborn Chikken Voices verabschiedeten sich an der Muisiglanzgmeind in Grafenort bei Engelberg von ihrer Debütscheibe «we don’t play guitars» (2005, Soundservice). «Es sind schöne Erinnerungen, die wir hier quasi zurücklassen», sinniert der Sänger Marco Liembd. «Zahlreiche Songs sind ganz in der Nähe entstanden – im Gasthof Grünenwald, den wir ab und an für eine Woche mieten und etwas Lärm machen.» Ihr Debütalbum haben die Luzerner zwei Jahre rauf und runter gespielt. «Es war eine geile Zeit, wir hatten wirklich coole Gigs, waren unter Anderem am Jazzfestival in Montreux, durften eigentlich überall spielen, wo wir gerne gespielt hätten. Doch nun wird es Zeit, für etwas Neues – für eine Veränderung.»

Die Unborn Chikken Voices haben ihr eigenes System gefunden, um die Songs zu schreiben. «Wir sprechen viel im Bandraum miteinander. Jemand liefert einen Input und wir überlegen uns, in welche Richtung das Ganze laufen soll – wie es klingen muss.» So ergibt sich für die Musiker eine Stossrichtung. «Es ist aber nicht so, dass du in der Warteschlange bei der Migros an der Kasse stehst, einen Gesprächsfetzen hörst und deinen nächsten Song darüber schreibst.» Die Musik steht bei den Luzernern immer als erstes – erst danach folgen die Texte. «Es kommt vielleicht alle zehn Jahre vor, dass du einen hammergeilen Text schreibst und dann erst die Musik dazu machst.»

Doch zurück zu «we don’t play guitars»: Zu Weihnachten haben die Unborn Chikken Voices «lustige Geräte» bekommen – so formuliert das Liembd. Mit den Synthesizern sind die Jungs nun eifrig am ausprobieren und haben eine Vision: «Wir wollen den Rock’n’Roll zurück in die Disco bringen.» Gregi ergänzt: «Die Briten haben uns das vorgemacht, die sind Spezialisten, erfrischende und neue Sachen in die Musik zu bringen. Und die Mischung aus Rock und Elektro hat uns von Anfang an fasziniert.» Für die Band sei es eine neue spannende Herausforderung, die Songs elektronisch zu ergänzen und das Publikum dennoch zum Tanzen zu bringen. An der Muisiglanzgmeind liessen die Chikken Voices ihre Synthies vor der Zugabe klimpern – improvisierten einen Track. «Die Leute können zum Teil schon etwas perplex reagieren, merken aber schnell, dass so eine Mischung auch seinen Reiz hat.»

«Das klassische Album hat in Zeiten von Internet und iTunes keinen Bestand mehr», ist sich Liembd sicher. Dem Trend werden die Unborn Chikken Voices folgen. Ihr neues Album wird in drei Teilen aufgeteilt. «Als erstes kauft man die Hülle mit den drei Schlitzen und einer EP. Vier Monate später folgt der zweite Teil und nochmals vier Monate später der letzte Teil dieser Trilogie – in praktischen myspacegerechten Häppchen.» Gregi ergänzt: «So wird auch unser Schaffensprozess sichtbarer. Es kann sein, dass wir auf der ersten EP total auf der Elektro-Schiene fahren und im letzten Teil wieder nur noch mit harten Gitarren arbeiten. Wir wissen das im Voraus selber noch nicht…» Die Idee vom tanzbaren Rock’n’Roll stehe jedoch absolut im Vordergrund. «Wir sind gespannt auf dieses Projekt. Die erste EP sei bereits im Kasten und muss nur noch gemischt werden. Das Erscheinungsdatum ist auf den Oktober 2007 gelegt.» Eines ist aber sicher: The Unborn Chikken Voices werden so oder so mächtig abrocken!

- www.trespass.ch / 31.07.2007


"Die Musik wird sowieso überleben"

Die Luzerner Band «The Unborn ChikkenVoices» bringt keine herkömmliche CD, sondern
gleich eine Trilogie auf den Markt. Gitarrist Gregi Zeder erklärt, wie man auf diese Idee
kam, und äussert sich dazu, ob die normale Scheibe im Zeitalter von Download-Stores überhaupt noch eine Chance hat.

Ihr habt mit eurem aktuellen Album eine Trilogie (siehe Box) aufgesetzt. Wie seid ihr auf diese Idee gekommen? «Inspiriert wurde die Idee von Bands wie Franz Ferdinand, welche es im Sinn haben, zukünftig keine Longplayer mehr zu veröffentlichen, sondern nur noch Minialben oder Singles. Die Songs werden aufgenommen, wenn die Ideen da sind.»


Muss sich eine Band mittlerweile etwas Spezielles einfallen lassen, um nicht im Download-Sumpf unterzugehen? «Es ist ja immer öfters so, dass die Geschichte um eine Band mehr zum CD-Kauf
anregt als nur die gute Musik. Spezielle Ideen sind da eben auch hilfreich, um auf sich aufmerksam zu machen.»

Hat die herkömmliche CD heutzutage überhaupt noch eine Chance auf dem Markt? «Tja, wenn man das genau voraussagen könnte. Ich denke, der Tonträger an sich verliert immer mehr an Bedeutung. Musik aber nicht. Musik wird immer allgegenwärtig sein.»

Wenn man die erste EP eurer Trilogie gekauft hat, kann man sich auf eurer Homepage registrieren lassen, um dann auch die zwei weiteren EPs zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung zu erhalten. Springen die Musikkonsumenten auf dieses Marketingkonzept auf? «Bis jetzt haben wir nur positive Resonanz auf die Trilogie-Idee erhalten. Es gibt aber auch einen kleinen Nachteil: Oft schnallen die Leute nicht, wie
die Idee genau funktioniert. Daran müssen wir noch arbeiten.»

Du selber bist nicht nur Gitarrist bei «The Unborn Chikken Voices», sondern auch beim Luzerner Label «Little Jig» aktiv. Rätst du den Bands eures Labels, sich jeweils etwas ganz Besonderes für ihr Album-Release auszudenken? «Wie vorher schon erwähnt: Das Interesse weckt man oft nicht mit der Musik, sondern mit der dazugehörigen Story. Neue Ideen sind also immer gefragt. Wie das aber so ist, man
hat nicht jeden Tag eine geniale Idee. Jeder, der eine gute Idee hat, soll sie jedoch umsetzen.»

Kaufst du dir persönlich brav die CD deiner Lieblingsbands oder lädst du ihre Songs runter? «Nach dem Motto ‹Try before you buy› zieh ich mir gelegentlich mal ein Album aus dem Internet runter.Wenn mich die Platte überzeugt, dann kaufe ich mir das Album. Ich bin ständig auf der Suche nach neuen Sounds. Und bei zehn neuen Hype-Bands pro Woche kannst du dir nicht jede Scheibe kaufen.»

Was heisst es für eine Band, wenn die illegalen Downloads überhand nehmen und keine CDs mehr gekauft werden? «Eben, der Tonträgermark verliert immer mehr an Bedeutung. Es gibt aber 1000 Möglichkeiten, Musik auf irgendeine Art kommerziell zu verwerten. Da gibt es fast keine Grenzen!»

Was bedeutet dies für ein Label? Muss hier ein Umdenken stattfinden? «Es gibt keine Patenlösung, die für immer funktioniert! In einem so schnelllebigen Business muss man sich ständig auf Veränderungen einstellen. Das ist ja eigentlich auch das Spannende an meiner Arbeit. Dafür weisst du nie, wie lange es noch weitergeht …»

Wie siehst du die Zukunft in der Musikbranche? Gibt es zum Beispiel die CD in ein paar Jahren noch?
«Das ist eine sehr, sehr schwierige Frage. Wenn ich die Zukunft voraussagen könnte, hätte ich die eine oder andere schlaflose Nacht weniger. Aber im Ernst: Die Begriffe ‹Musik› und ‹Tonträger› müssen nicht in alle Ewigkeit dasselbe bedeuten. Die Musik überlebt sowieso. Ob das für die Tonträger auch zutrifft, wird sich zeigen.»


«Grenze zwischen Party und Konzert verwischen»

«Wir machen immer nur die Musik, die uns gefällt. Und die Elektro-Welle, die momentan durch die Musikwelt schwappt, gefällt uns», sagen «The Unborn Chikken Voices». Und das hört man.Waren auf dem
letzten Album «We Don’t Play Guitars» vor allem Rock-’n’-Roll-Heuler zu hören, sind auf dem erstenTeil ihrer Trilogie Songs zwischen Rock und Elektropop zu hören. Und diese werden immerzu spielerisch gehalten. Aufgenommen wurden die Songs der EP «Pay To Play» im «Foolpark Recordings» bei Deezl
Imhof in Zug. Auch die zweite EP ist übrigens schon im Kasten. «An der dritten wird gerade fleissig gewerkelt », so die «Chikken Voices». Die erste EP ist laut der Band sozusagen das Bindeglied zwischen dem letzten Album «We Dont’ Play Guitars» und den neuen Songs, wobei eben schon die ersten neuen Einflüsse (Elektro) hörbar seien. Die zweite EP wirke musikalisch zwar immer noch nach einer Band, das Songwriting basiere aber bereits schon auf dem Copy/Paste- und Loopverfahren, wie man es von den Elektroproduzenten her kennt. Bei der dritten EP sei eigentlich noch alles offen. «Das ist nicht nur
für uns, sondern auch für die Abonnenten der Trilogie spannend», wie die Luzerner Band sagt. Voraussichtlich wirds aber schon noch elektronischer», verrät sie. Die Band ist nämlich der Meinung, dass man die Grenze zwischen Party und Konzert verwischen sollte. «Ich selber langweile mich, wenn ich an einem Abend vier oder sogar fünf Konzerte schauen ‹muss›. Das Konzept ‹Party mit Live-Act› gefällt mir da schon besser», sagt Gitarrist Gregi Zeder. Es komme auch immer häufiger vor, dass die Veranstalter den Gitarristen und Sänger der «Chikken Voices» auch gleich noch als DJs buchen. «Meine Vision ist, dass wir eines Tages einen fliessenden Übergang vom Konzert ins DJ-Set hinkriegen.
- Bot au feu / 13.02.2008


"Wozu Gitarren? - CD-Review "We Don`t Play Guitars""

Luzerner Bands kommen auf den Geschmack von Longplayers. Auch The Unborn Chikken Voices liefern einen, erschienen auf dem Label Soundservice. Die Vier haben ihren Stil im Retro-Garagen-Rock gefunden und scheinen sich in diesem Metier wohl zu fühlen. Entstanden sind zwölf kurze und rohe Songs.

(Jonas Wydler) "Anyone can play Guitar" nannten Radiohead auf ihrem ersten Album einen Song. Es waren die frühen 90er, Grunge war angesagt. Einen ebenso ironisch anmutenden Titel haben The Unborn Chikken Voices für ihr neues Album gewählt: "We Don`t Play Guitars". Und lassen auf dem Coverbild gleich eine Gitarre zu Boden scheppern. Wir mögen es ihnen nicht so recht glauben. Radiohead schrieben übrigens auch mal eine Songzeile: "Like unborn chikken voices in my head". Aber weiter geht`s mit den Parallelen zu Radiohead nicht. Sobald die ersten Klänge von "We Don`t Play Guitars" ertönen, merkt man, dass sich die vier Luzerner musikalisch gesehen anderweitig orientieren. "Yes, you`re goddamned right: It`s Rock`n`Roll..." verraten die Hühnerstimmen netterweise im Booklet.

Ja, es ist Rock`n`Roll. Die Truppe um Frontmann Marco Liembd reiht sich nahtlos in die Kette der unzähligen "The"-Bands rund um den Globus ein, die den Rock`n`Roll zelebrieren. Seit Anfang des Milleniums ist die ehrliche und direkte Gitarrenmusik wieder angesagter denn je. Sie erfinden nichts Neues, aber spüren den Nerv der Zeit, das Verlangen nach roher, direkter und dreckiger Musik. Die Rezepte sind in etwa die gleichen wie schon in den 60ern: Prägnante, aber nicht unbedingt tiefgründige Texte, diese mit einer gewissen Coolness gesungen, unterlegt mit rohen, rhythmischen Gitarren und das Ganze bitte immer so zwischen zwei und maximal vier Minuten. Je kürzer desto besser.

Im Falle von "We don`t Play Guitars" ist das zu Beginn gleich mal ein "yeah, yeah, yeah" oder "1-2-3-go", so muss es sein. Nicht um den heissen Brei herum reden, gleich mitten in die Fresse rein. Es fällt nichts ab, die Songs sind packend und direkt und haben im Falle eines "Jonny Dollar + The Fifty Cents" auch mal Hitcharakter. Doch muss gesagt sein, dass "1-2-3-go" etwas sehr an The Hives erinnert und "I Know What You Wanted To Do Last Tuesday" ebenso an Jet. Aber was soll`s, die haben sich schliesslich auch stinkfrech der Musikgeschichte bedient. Zusätzlich verleiht die Stimme von Marco Liembd dem Ganzen einen eigenen Charakter.

Luzern hat ihre Retro-Rockband, die Unborn Chikken Voices haben sich dem Rock`n`Roll verschworen und das ist gut so. "We don`t Play Guitars" ist authentischer als Manches, da hat sicher auch die gute Produktion ihren Beitrag geleistet.

Fazit: Wozu die Welt neu erfinden, wenn doch so viel Gutes und vielleicht Vergessenes brach liegt? - www.redus.ch / 14.11.2005


Discography

2008 From A To B And Back Again CD/EP
2007 Play To Play EP CD/EP
2005 We Don’t Play Guitars CD/Album
2004 Missing Schoolgirl CD/Single
2003 Egg CD/EP
2001 Claude Pepper CD/EP

Photos

Bio

Kurz vor dem Jahrtausendwechsel nach Luzern gezogen, im neuen Proberaum ein Demokassetli aufgenommen – und ab ging die Post. Auf unzähligen Bühnen im In- und Ausland lernte die Band das Handwerk, entwickelte ihre Songs und feilte an ihrem Stil. Höhepunkte des ersten Kapitels von The Unborn Chikken Voices waren der Sprungfederfinal in Luzern Rock City oder der Gewinn des "Battle of Bands" der Jolly & The Flytrap im Gasthaus Grünenwald. Es folgten Auftritte mit Bands wie Supernova, Crank oder Blackmail.

Liebe auf den ersten Blick muss man die Begegnung mit den Jollys und dem Grünenwald nennen. Fortan wurde das Haus für Probewochen gemietet, neue Ideen wurden entwickelt und schliesslich begann dort auch die Arbeit am Debut "We Don't Play Guitars".

Dieses Album machte eines klar: es ist der Rock'n'Roll, der das Quartett Woche für Woche in den Proberaum drängt. Keine überflüssigen Instrumental-Gitarrensolo-Parts, keine komplizierten Arrangements, schlicht straighter Rock'n'Roll. Die Gitarren wuchten um die Ohren – welcher Albumtitel hätte besser gepasst als „We Don’t Play Guitars“?

In der Folge spielte die Band aber mächtig Gitarren: Jazzfestival Montreux, Abart, Grabenhalle, Kiff, ISC, Schüür und viele weitere Clubs durften die vier Herren in den blauen Anzügen besuchen, die Wege kreuzten sich mit Maxïmo Park, Art Brut, Morningwood und vielen anderen bewundernswerten Combos.

Nach dem Debut ist vor dem Zweitling. Aber wieso soll eine Band noch eine Platte pressen, wenn MySpace eine solch tolle Verbreitung bietet? Warum im Zeitalter von iPod, Internet und Tauschbörsen überhaupt noch mehr als einen Song veröffentlichen? Warum unbedingt ein Major-Label haben, es gibt doch iTunes? Zwei Jahre sind seit dem Debut vergangen. The Unborn Chikken Voices haben eine Antwort gefunden:

Ein Album zu veröffentlichen, das keines ist, passt zur Band mit dem komischen Namen. So wie das Format neu ist, ist auch der Sound. Klar, alles andere als Rock'n'Roll wäre Höchstverrat, aber bedeutet denn Rock'n'Roll schlicht eine Hand voll Gitarren!? Und so haben sie aufgerüstet: Synthesizer schmücken den Proberaum und den neuen Sound der Band.

Die neue Instrumentierung führte auch zu neuen Ansätzen und Ideen in Sachen Songwriting: Copy/Paste- und Loop-Verfahren sind auf „Pay To Play“ Ansatzweise hörbar, und werden auf der Trilogie bestimmt ihre Fortsetzung finden.

Entstanden sind die neuen Songs übrigens im Grünenwald – wo sonst!? Und so ist gewissermassen die neue Labelheimat bei NoMan Records mehr als nur eine Postadresse, es ist quasi eine Heimkehr nach Hause.