Torsten Goods
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ACT 9714-2 Irish Heart - Torsten Goods

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Bio

Hat George Benson womöglich irische Vorfahren? Ist Van Morrison im Grunde seines bärbeißigen Herzens ein lustiger Kerl? Gibt es eine Verbindung zwischen den melancholischen Balladen Belfasts und dem mitreißenden Vokal-Jazz unserer Tage? Torsten Goods, 25-jähriger Überflieger an Gitarre und Sangesmikrofon, beantwortet alle diese Fragen auf Irish Heart mit einem enthusiastischen: Aber ja doch, ja! Freunde des Irish Folk und der schweißtreibenden Reels erleben hier ihr blaues Wunder. Wie sich auch Anhänger von Wes Montgomery, Django Reinhardt oder Harry Connick Jr. erstaunt die Augen reiben dürften. Es muss eben nicht immer die Standardware des Great American Songbook sein, die jungen Jazzdurchstartern wie Goods und seinem U-30-Quartett Flügel verleiht.

„Auf Irish Heart mache ich, was ich bin“, sagt der in Nürnberg lebende Sohn einer nordirischen Mutter und eines deutschen Vaters. Was so selbstverständlich klingt, hat allerdings eine längere Vorgeschichte. Gewiss, Torsten wuchs mit irischer Musik auf. Die Eltern veranstalteten regelmäßig Hausmusikabende, in denen die Balladen und Volkslieder aus der mütterlichen Heimat inbrünstig vorgetragen wurden. Der Sohnemann konnte damit indes nicht allzu viel anfangen. In der heimischen Plattensammlung ließ er die Dubliners und die Chieftains links liegen und hörte stattdessen Oscar Peterson und Duke Ellington. Mit 16 entschied er: Ich will zum Jazz. Und das mit allen Mitteln.

Es folgte: New York. Nach diversen Workshops bei Gitarren-Meistern wie Jim Hall, John Scofield oder Biréli Lagrène erhielt Goods 2001 ein Stipendium an der New School University in New York. Anderthalb Jahre verbrachte er im Big Apple. Er stürzte sich furchtlos in den Session-Dschungel, verdingte sich drei Mal die Woche als Gemeindemusiker in der Gospelkirche des ehrwürdigen Reverend Run (besser bekannt als Mitglied von Run DMC) und wurde von seinem Vorbild George Benson höchstpersönlich zum Barbecue eingeladen. Ach ja, seinen Künstlernachnamen bekam das deutsche Talent von niemand Geringerem als Les Paul verpasst.

Der Weg für eine viel versprechende Karriere war geebnet. Seine ersten beiden CDs, eingespielt mit Größen wie Tony Lakatos oder Johannes Enders, brachten Goods viel Lob ein. „Entspannte Klangkultur mit einer sensiblen und ausdrucksstarken Singstimme“ attestierte ihm die Jazzzeitung, das Magazin Rondo bezeichnete ihn als eigenständige Antwort auf Jamie Cullum und Peter Cincotti sowie als „Hoffnung für den Swing-Standort Deutschland“ – Lorbeeren, die Goods hauptsächlich wegen seiner frischen Interpretation von Standards erhielt. Zu Bestätigung wurde er als einziger in Europa lebender Gitarrist von hochkarätigen Juroren wie Wayne Shorter oder Herbie Hancock 2005 in die Finalrunde der „Thelonious Monk International Jazz Guitar Competition“ nach Washington eingeladen. Für sein Album-Debüt bei ACT wollte Goods jedoch die zugegebenermaßen schönen, aber breit getretenen Trampelpfade des afroamerikanischen Jazz verlassen. Um endlich ein ganz persönliches Statement abgeben zu können.

Das Gute liegt so nah. Im Falle von Torsten Goods direkt in der Brust. Hier pumpt sein „Irish Heart“. Die Mutter brachte ihn dazu, darauf zu hören – weil sie von seiner Instrumental-Version des alten Traditionals „The Londonderry Air“, die er bei seinen Konzerten als Solo-Zugabe zu spielen pflegt, regelmäßig zu Tränen gerührt wird. Auf Irish Heart setzt sich Goods nun zwingend-swingend, fingerflink und sensibel mit dem Ruf seines Blutes auseinander. Er verschließt sich dabei keineswegs vor der schmerzhaften Geschichte Nordirlands; im von ihm selbst geschriebenen Eröffnungsstück „Sweet North“ (eines von drei beschwingten Goods-Originals auf Irish Heart) gibt er sogar zu, wie sehr ihn die Umstände in der mütterlichen Heimat zuweilen verängstigten. Der Liebe zum Land seiner Vorfahren tut dies keinen Abbruch.

Sei es der Soul-Blues eines Van Morrison (der wie Goods’ Mutter aus Belfast stammt), seien es die Melodien irischer Volksweisen, sei es der rhythmische Furor des „Riverdance“-Showthemas – das alles dient Goods als wunderbare Grundlage, um seine umwerfende Begabung auf den Saiten und Stimmbändern zum Strahlen zu bringen. Zwei Mal lässt er sich auf Irish Heart von einer Big Band begleiten (bei „Moondance“ prostet Goods Michael Bublé freundlich mit einem Guinness zu), einmal erhält er Flügelhorn-Unterstützung von dem Young-German-Jazz-Kollegen Julian Wasserfuhr.

Home is where the heart is, heißt es. Nun, Torsten Goods hat seine Heimat zweifellos gefunden. Sie liegt im Zentrum seiner glühenden irischen Jazz-Seele.